26
2. Clustering
Inhalt dieses Kapitels
3.1 Einleitung
Ziel des Clustering, Anwendungen, Typen von Clustering-Algorithmen
3.2 Partitionierende Verfahren
k-means, k-medoid, Expectation Maximization,
Initialisierung und Parameterwahl, dichtebasierte Verfahren
3.3 Hierarchische Verfahren
Single-Link und Varianten, dichtebasiertes hierarchisches Clustering
Clustering
Inhalt dieses Kapitels
3.4 Datenbanktechniken zur Leistungssteigerung
Indexunterstützes Sampling, Indexunterstützte Anfragebearbeitung, Datenkompression mit BIRCH
3.5 Besondere Anforderungen und Verfahren
k-modes, verallgemeinertes dichtebasiertes Clustering,
inkrementelles Clustering, Subspace Clustering, Outlier Detection
28
2.1 Einleitung
Ziel des Clustering
• Identifikation einer endlichen Menge von Kategorien, Klassen oder Gruppen (Cluster) in den Daten
• Objekte im gleichenCluster sollen möglichst ähnlich sein
• Objekte aus verschiedenenClustern sollen möglichst unähnlich zueinander sein
Cluster unterschiedlicher Größe, Form und Dichte hierarchische Cluster
=> unterschiedliche Clustering-Algorithmen
Typische Anwendungen
Überblick
• Kundensegmentierung
Clustering der Kundentransaktionen
• Bestimmung von Benutzergruppen auf dem Web
Clustering der Web-Logs
• Strukturierung von großen Mengen von Textdokumenten
Hierarchisches Clustering der Textdokumente
• Erstellung von thematischen Karten aus Satellitenbildern
Clustering der aus den Rasterbildern gewonnenen Featurevektoren
30
Typen von Clustering-Verfahren
Partitionierende Verfahren
• Parameter: Anzahl kder Cluster, Distanzfunktion
• sucht ein „flaches“ Clustering in kCluster mit minimalen Kosten
Hierarchische Verfahren
• Parameter: Distanzfunktion für Punkte und für Cluster
• bestimmt Hierarchie von Clustern, mischt jeweils die ähnlichsten Cluster
Dichtebasierte Verfahren
• Parameter: minimale Dichte in einem Cluster, Distanzfunktion
• erweitert Punkte um ihre Nachbarn solange Dichte groß genug
Andere Clustering-Verfahren
• Fuzzy Clustering
• Graph-theoretische Verfahren
• neuronale Netze
2.2 Partitionierende Verfahren
Grundlagen
Ziel
Partitionierung in kCluster so dass eine Kostenfunktion miniert wird (Gütekriterium)
Lokal optimierendes Verfahren
• wähle kinitiale Cluster-Repräsentanten
• optimiere diese Repräsentanten iterativ
• ordne jedes Objekt seinem ähnlichsten Repräsentanten zu
Typen von Cluster-Repräsentanten
• Mittelwert des Clusters (Konstruktion zentraler Punkte)
• Element des Clusters (Auswahl repräsentativer Punkte)
• Wahrscheinlichkeitsverteilung des Clusters (Erwartungsmaximierung)
32
Konstruktion zentraler Punkte
1 1
5 5
x Centroide x
x x
1 1
5 5
x Centroide x
x x 1
1
5 5
1 1
5 5
Beispiel
Cluster Cluster-Repräsentanten
schlechtes Clustering
optimales Clustering
Konstruktion zentraler Punkte
Grundbegriffe
[Forgy 1965]• Objekte sind Punkte p=(xp1, ..., xpd) in einem euklidischen Vektorraum
• euklidische Distanz
•Zentroid PC: Mittelwert aller Punkte im Cluster C
•Maß für die Kosten(Kompaktheit)eines Clusters C
•Maß für die Kosten(Kompaktheit)eines Clustering TD C dist p C
p C
2 2
( ) ( , )
¦
PTD TD Ci
i k
2 2
¦
1 ( )34
Konstruktion zentraler Punkte
Idee des Algorithmus
• Algorithmus startet z.B. mit zufällig gewählten Punkten als Cluster- Repräsentanten
• Der Algorithmus besteht aus zwei alternierenden Schritten:
• Zuordnung jedes Datenpunktes zum räumlich nächsten Repräsentanten
• Neuberechnung der Repräsentanten (Zentroid der zugeordneten Punkte)
• Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis sich keine Änderung mehr ergibt
Konstruktion zentraler Punkte
Algorithmus
ClusteringDurchVarianzMinimierung(Punktmenge D, Integer k) Erzeuge eine „initiale“ Zerlegung der Punktmenge D in k
Klassen;
Berechne die Menge C’={C1, ..., Ck} der Zentroide für die k Klassen;
C = {};
repeat C = C’;
Bilde k Klassen durch Zuordnung jedes Punktes zum nächstliegenden Zentroid aus C;
Berechne die Menge C’={C’1, ..., C’k} der Zentroide für die neu bestimmten Klassen;
until C = C’;
return C;
36
Konstruktion zentraler Punkte
Beispiel
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Berechnung der neuen Zentroide
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Zuordnung zum nächsten Zentroid
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Berechnung der neuen Zentroide
Konstruktion zentraler Punkte
Varianten des Basis-Algorithmus
k-means
[MacQueen 67]• Idee: die betroffenen Zentroide werden direkt aktualisiert, wenn ein Punkt seine Clusterzugehörigkeit ändert
•K-means hat im wesentlichen die Eigenschaften des Basis-Algorithmus
•K-means ist aber reihenfolgeabhängig
ISODATA
• basiert auf k-means
• Verbesserung des Ergebnisses durch Operationen wie – Elimination sehr kleiner Cluster
– Verschmelzung und Aufspalten von Clustern
• Benutzer muß viele zusätzliche Parameter angeben
38
Konstruktion zentraler Punkte
Diskussion
+ Effizienz
Aufwand: O(n) für eine Iteration,
Anzahl der Iterationen ist im allgemeinen klein (~ 5 - 10).
+ einfache Implementierung
K-means ist das populärste partitionierende Clustering-Verfahren Anfälligkeit gegenüber Rauschen und Ausreißern
alle Objekte gehen ein in die Berechnung des Zentroids Cluster müssen konvexe Form haben
die Anzahlkder Cluster ist oft schwer zu bestimmen starke Abhängigkeit von der initialen Zerlegung
sowohl Ergebnis als auch Laufzeit
Auswahl repräsentativer Punkte
Grundbegriffe [Kaufman & Rousseeuw 1990]
•
setze nur Distanzfunktion für Paare von Objekten voraus•Medoid: ein zentrales Element des Clusters (repräsentativer Punkt)
•Maß für die Kosten(Kompaktheit)eines Clusters C
•Maß für die Kosten(Kompaktheit)eines Clustering
die Laufzeitkomplexität der erschöpfenden Suche istO(nk) TD C dist p mC
p C
( ) ( , )
¦
TD TD Ci
i k
¦
( )1
40
Auswahl repräsentativer Punkte
Überblick über k-medoid Algorithmen
PAM
[Kaufman & Rousseeuw 1990]• Greedy-Algorithmus:
in jedem Schritt wird nur ein Medoid mit einem Nicht-Medoid vertauscht
• vertauscht in jedem Schritt das Paar (Medoid, Nicht-Medoid), das die größte Reduktion der Kosten TD bewirkt
CLARANS
[Ng & Han 1994]zwei zusätzliche Parameter: maxneighborundnumlocal
• höchstens maxneighborviele von zufällig ausgewählten Paaren (Medoid, Nicht-Medoid) werden betrachtet
• die erste Ersetzung, die überhaupt eine Reduzierung des TD-Wertes bewirkt, wird auch durchgeführt
• die Suche nach k„optimalen“ Medoiden wird numlocalmal wiederholt
Auswahl repräsentativer Punkte
Algorithmus PAM
PAM(Objektmenge D, Integer k, Float dist) Initialisiere die k Medoide;
TD_Änderung := f
while TD_Änderung 0 do
Berechne für jedes Paar (Medoid M, Nicht-Medoid N) den Wert TDNlM;
Wähle das Paar (M, N), für das der Wert TD_Änderung := TDNlM TD minimal ist;
if TD_Änderung 0 then
ersetze den Medoid M durch den Nicht-Medoid N;
Speichere die aktuellen Medoide als die bisher beste Partitionierung;
return Medoide;
42
Auswahl repräsentativer Punkte
Algorithmus CLARANS
CLARANS(Objektmenge D, Integer k, Real dist, Integer numlocal, Integer maxneighbor) for r from 1 to numlocal do
wähle zufällig k Objekte als Medoide; i := 0;
while i < maxneighbor do
Wähle zufällig (Medoid M, Nicht-Medoid N);
Berechne TD_Änderung := TDNlM TD;
if TD_Änderung < 0 then ersetze M durch N;
TD := TDNlM; i := 0;
else i:= i + 1;
if TD < TD_best then
TD_best := TD; Speichere aktuelle Medoide;
return Medoide;
Auswahl repräsentativer Punkte
Vergleich von PAM und CLARANS
Laufzeitkomplexitäten
• PAM: O(n3+k(n-k)2* #Iterationen)
• CLARANS O(numlocal*maxneighbor*#Ersetzungen * n) praktisch O(n2)
Experimentelle Untersuchung
TD(CLARANS) TD(PAM)
Qualität Laufzeit
44
Erwartungsmaximierung (EM)
[Dempster, Laird & Rubin 1977]
• Objekte sind Punkte p=(xp1, ..., xpd) in einem euklidischen Vektorraum
• ein Cluster wird durch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung beschrieben
• typisch: Modell für einen Cluster ist eine multivariate Normalverteilung
• Repräsentation eines Clusters C
– Mittelwert PCaller Punkte des Clusters
– d x dKovarianzmatrix6Cfür die Punkte im Cluster C
• Wahrscheinlichkeitsdichte eines Clusters C
e
d C
x
x C T C C
C x
P (2 ) | |
) 1
| (
) ( ) 2(
1 1
¦
¦
S
P P
Erwartungsmaximierung (EM)
Univariate Normalverteilung Bivariate Normalverteilung
KovarianzOhne Negative
Kovarianz Positive Kovarianz
Multivariate Normalverteilung
46
Erwartungsmaximierung (EM)
Idee:
• Jeder Punkt gehört zu mehreren (eigentlich allen) Clustern, jeweils mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit, abh. v. P(x|C)
• Algorithmus besteht wieder aus zwei alternierenden Schritten:
• Zuordnung von Punkten zu Clustern (hier nicht absolut sondern relativ/nach Wahrscheinlichkeit)
• Neuberechnung der Cluster-Repräsentanten (Gauß-Kurven) Alles muss auf eine stochastische Grundlage gestellt werden:
• Bei Berechnung der Clusterzentren ( P
i) muss berücksichtigt werden, dass Punkte Clustern nicht absolut sondern nur relativ zugeordnet sind
• Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit der Clusterzugehörigkeit?
Erwartungsmaximierung (EM)
Jeder Cluster C
iwird durch eine Wahrscheinlichkeitsdichte- Funktion (Normalverteilung) modelliert:
Dichtefunktion:
• Integral über den Gesamtraum ergibt 1
• Integral über Region R ergibt Wahrscheinlichkeit, dass in der Region ein beliebiger Punkt des Clusters liegt, bzw. den relativen Anteil (z.B. 30%) der Punkte des Clusters, die in R liegen
e
i
Ci T Ci
Ci
d C
x x
C
ix
P ( 2 ) | | ) 1
| (
) ( )
2(
1 1
6
¦
S
P P
R
48
Erwartungsmaximierung (EM)
Bedingte Wahrscheinlichkeit:
• Dies würde unter der Voraussetzung gelten, dass der Punkt x ausschließlich dem Cluster C
izugeordnet wäre
(was nicht stimmt)
• Deshalb Notation als bedingte Wahrscheinlichkeit
e
i
Ci T Ci
Ci
d C
x x
C
ix
P ( 2 ) | | ) 1
| (
) ( )
2(
1 1
6
¦
S
P P
Erwartungsmaximierung (EM)
Bei k Gaussverteilungen (durch k Cluster) ergibt sich folgende Gesamt-Wahrscheinlichkeitsdichte:
wobei W
ider relative Anteil der Datenpunkte ist, der zum Cluster C
igehört (z.B. 5%), was man auch als Gesamt-
Wahrscheinlichkeit des Clusters P(C
i) interpretieren kann.
Mit dem Satz von Bayes kann man die Wahrscheinlichkeit bestimmen, dass ein gegebener Punkt x zum Cluster C
igehört, geschrieben als bedingte Wahrscheinlichkeit P(C
i|x)
P x W P x C
i i ik
( ) ¦ ( | )
1
P C x W P x C
i i
P x
( | ) ( | )
i ( )
50
Erwartungsmaximierung (EM)
Bedingte Wahrscheinlichkeiten
• Seien A,B :. Die bedingte WahrscheinlichkeitvonAunterB, P(A|B), ist definiert als
•AundBheißen unabhängig, wenn gilt P(A|B) = P(A) und P(B|A) = P(B).
Satz von Bayes
SeiA1, . . ., Akeine disjunkte Zerlegung von :, so daß für mindestens ein i, 1 didk, gilt: P(Ai) > 0 und P(B|Ai) > 0. Dann gilt für alle 1 dj dk:
a-priori-Wahrscheinlichkeit: P(Ai) a-posteriori-Wahrscheinlichkeit: P(Ai|B)
P A B
falls P B P A B
P B sonst ( | )
( )
( )
( )
®°
¯°
0 0
P A B P B A P A
j P B
j j
( | ) ( | ) ( ) ( )
Erwartungsmaximierung (EM)
• Maß für die Güte eines Clustering M
E(M) soll maximiert werden.
• Anteil des Clusters an der Datenmenge:
• Mittelwert und Kovarianzmatrix der Gaußverteilung:
E M P x
x D
( ) log( ( ))
¦
¦
ki
i i
i
P C x
C n P W
1
)
| 1 (
) (
) /(
)
( ¦ ( | ) ¦ ( | )
D x
i D
x
i
i
x P C x P C x
P
) /(
)
( ¦ ( )( ) ( | ) ¦ ( | )
6
D x
i D
x
i T
i i
i
x P x P P C x P C x
52
Erwartungsmaximierung (EM)
Algorithmus
ClusteringDurchErwartungsmaximierung (Punktmenge D, Integer k)
Erzeuge ein „initiales“ Modell M’ = (C1’, ..., Ck’);
repeat // „Neuzuordnung“
Berechne P(x|Ci), P(x) und P(Ci|x) für jedes Objekt aus D und jede Gaußverteilung/jeden Cluster Ci;
// „Neuberechnung des Modells“
Berechne ein neues Modell M ={C1, ..., Ck} durch Neuberechnung von Wi, PCund6Cfür jedes i;
M’ := M;
until |E(M) - E(M’)| H;
return M;
Erwartungsmaximierung (EM)
Diskussion
• Aufwand:
O(n|M| * #Iterationen)
Anzahl der benötigten Iterationen im allgemeinen sehr hoch
• Ergebnis und Laufzeit hängen (wie beim k-meansundk-medoid) stark ab – von der initialen Zuordnung
– von der „richtigen“ Wahl des Parameters k
• Modifikation für Partitionierung der Daten in k disjunkteCluster:
jedes Objekt nur demjenigen Cluster zuordnen, zu dem es am wahrscheinlichsten gehört.
54
Wahl des initialen Clustering
Idee
• Clustering einer kleinen Stichprobe liefert im allgemeinen gute initiale Cluster
• einzelne Stichproben sind evtl. deutlich anders verteilt als die Grundgesamtheit
Methode
[Fayyad, Reina & Bradley 1998]• ziehe unabhängig voneinander mverschiedene Stichproben
• clustere jede der Stichproben
mverschiedene Schätzungen für kClusterzentren
A= (A1,A2, . . ., Ak),B= (B1,. . ., Bk), C= (C1,. . ., Ck), . . .
• Clustere nun die Menge DB=
mitmverschiedenen Stichproben A,B,C, . . . als Startkonfiguration
• Wähle von den mClusterings dasjenige mit dem besten Wert bezüglich des zugehörigen Maßes für die Güte eines Clustering
A ...B C
Wahl des initialen Clustering
Beispiel
A2 A1
A3
B1 C1
B2
B3 C2
C3
D1
D2 D3
Grundgesamtheit
k= 3 Gauß-Cluster
DB
vonm= 4 Stichproben
wahre Clusterzentren
56
Wahl des Parameters k
Methode
• Bestimme für k= 2, ..., n-1 jeweils ein Clustering
• Wähle aus der Menge der Ergebnisse das „beste“ Clustering aus Maß für die Güte eines Clusterings
• muß unabhängig von der Anzahl ksein
• bei k-means und k-medoid: TD2undTD sinken monoton mit steigendem k
• bei EM: Esteigt monoton mit steigendem k
Brauche ein von k unabhängiges Gütemaß für die k-means- und k-medoid- Verfahren
Silhouetten-Koeffizient
Wahl des Parameters k
Silhouetten-Koeffizient
[Kaufman & Rousseeuw 1990]• sei a(o) der Abstand eines Objekts o zum Repräsentanten seines Clusters undb(o) der Abstand zum Repräsentanten des „zweitnächsten“ Clusters
• Silhouette s(o) von o
-1
d
s(o)d
+1s(o)|-1 / 0 / +1 : schlecht / indifferent / gute Zuordnung SilhouettenkoeffizientsCeines Clustering
durchschnittliche Silhouette aller Objekte
• Interpretation des Silhouettenkoeffizients
s
C> 0,7: starke Struktur,s
s o b o a o a o b o
( ) ( ) ( )
max{ ( ), ( )}
58
Dichtebasiertes Clustering
Grundlagen
Idee
• Cluster als Gebiete im d-dimensionalen Raum, in denen die Objekte dicht beieinander liegen
• getrennt durch Gebiete, in denen die Objekte weniger dicht liegen
Anforderungen an dichtebasierte Cluster
• für jedes Objekt eines Clusters überschreitet die lokale Punktdichte einen gegebenen Grenzwert
• die Menge von Objekten, die den Cluster ausmacht, ist räumlich zusammenhängend
Dichtebasiertes Clustering
Grundbegriffe
[Ester, Kriegel, Sander & Xu 1996]• Ein Objekt o Oheißt Kernobjekt, wenn gilt:
|NH(o)|tMinPts,wobeiNH(o) = {o’ O|dist(o,o’)d H}.
• Ein Objekt pOistdirekt dichte-erreichbarvonqO
bzgl.HundMinPts,wenn gilt: pNH(q) und qist ein Kernobjekt in O.
• Ein Objekt p ist dichte-erreichbar von q, wenn es eine Kette von direkt erreichbaren Objekten zwischen qundpgibt.
p q
p q
60
Dichtebasiertes Clustering
Grundbegriffe
• Zwei Objekte pundqsind dichte-verbunden, wenn sie beide von einem dritten Objekt oaus dichte-erreichbar sind.
• Ein Cluster Cbzgl.HundMinPtsist eine nicht-leere Teilmenge von Omit für die die folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Maximalität: p,q O: wenn pCundqdichte-erreichbar von pist, dann ist auch qC.
Verbundenheit:p,qC:pist dichte-verbunden mit q.
Dichtebasiertes Clustering
Grundbegriffe
• Definition Clustering
Ein dichte-basiertes Clustering CLder Menge O bzgl. Hund MinPtsist eine
„vollständige“ Menge von dichte-basierten Clustern bzgl. HundMinPtsin O.
• Dann ist die Menge NoiseCL(„Rauschen“) definiert als die Menge aller Objekte aus O, die nicht zu einem der dichte-basierten Cluster Cigehören.
• Grundlegende Eigenschaft
Sei C ein dichte-basierter Cluster und sei p C ein Kernobjekt. Dann gilt:
C= {oO|odichte-erreichbar von pbzgl.HundMinPts}.
62
Dichtebasiertes Clustering
Algorithmus DBSCAN
DBSCAN(Objektmenge D, Real H, Integer MinPts) // Zu Beginn sind alle Objekte unklassifiziert,
// o.ClId = UNKLASSIFIZIERT für alle o Objektmenge ClusterId := nextId(NOISE);
for i from 1 to |D| do Objekt := D.get(i);
if Objekt.ClId = UNKLASSIFIZIERT then
if ExpandiereCluster(D, Objekt, ClusterId, H, MinPts)
then ClusterId:=nextId(ClusterId);
Dichtebasiertes Clustering
ExpandiereCluster(Objektmenge, StartObjekt, ClusterId, e, MinPts): Boolean;
seeds:= Ne(StartObjekt);
if|seeds| < MinPtsthen// StartObjekt ist kein Kernobjekt StartObjekt.ClId := NOISE;
return false;
// sonst: StartObjekt ist ein Kernobjekt foralloseeds doo.ClId := ClusterId;
entferne StartObjekt aus seeds;
whileseedszEmptydo
wähle ein Objekt o aus der Menge seeds;
Nachbarschaft := Ne(o);
if|Nachbarschaft|tMinPtsthen// o ist ein Kernobjekt forifrom1to|Nachbarschaft|do
p := Nachbarschaft.get(i);
ifp.ClIdin{UNCLASSIFIED, NOISE} then ifp.ClId = UNCLASSIFIED then
füge p zur Menge seeds hinzu;
p.ClId := ClusterId;
entferne o aus der Menge seeds;
64
Dichtebasiertes Clustering
Parameterbestimmung
• Cluster: Dichte größer als die durch HundMinPtsspezifizierte „Grenzdichte“
• Gesucht: der am wenigsten dichte Cluster in der Datenmenge
• Heuristische Methode: betrachte die Distanzen zum k-nächsten Nachbarn.
• Funktionk-Distanz: Distanz eines Objekts zu seinem k-nächsten Nachbarn
•k-Distanz-Diagramm: die k-Distanzen aller Objekte absteigend sortiert
p
q
3-Distanz(p) 3-Distanz(q)
Dichtebasiertes Clustering
Parameterbestimmung
Beispiel eines k-Distanz-Diagramms
Heuristische Methode
• Benutzer gibt einen Wert für kvor (Default ist k= 2*d - 1), MinPts:=k+1.
• System berechnet das k-Distanz-Diagramm und zeigt das Diagramm an.
• Der Benutzer wählt ein Objekt oimk-Distanz-Diagramm als Grenzobjekt aus, H=k-Distanz(o).
3-Distanz
Objekte Grenzobjekto
erstes „Tal“
66
Dichtebasiertes Clustering
Probleme der Parameterbestimmung
• hierarchische Cluster
• stark unterschiedliche Dichte in verschiedenen Bereichen des Raumes
• Cluster und Rauschen sind nicht gut getrennt
A
B
C
D
E
D’
F
G
B’ D1
D2
G1 G2
G3 3-Distanz
Objekte A, B, C
B‘, D‘, F, G B, D, E
D1, D2, G1, G2, G3