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Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Beteiligungsformats Kooperationsbörse Empfehlungen für eine repräsentativere Zusammensetzung der Teilnehmenden Empfehlungen für eine repräsentativere Zusammensetzung der Teilnehmenden

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3.2 Ex-Post Evaluierung des Aktivierungspotenzials von Stakeholderdialogen und Kooperationsbörsen Stakeholderdialogen und Kooperationsbörsen

3.2.3.5 Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Beteiligungsformats Kooperationsbörse Empfehlungen für eine repräsentativere Zusammensetzung der Teilnehmenden Empfehlungen für eine repräsentativere Zusammensetzung der Teilnehmenden

Um bei zukünftigen Kooperationsbörsen eine repräsentativere Zusammensetzung der Teilnehmenden zu erreichen, in denen auch Frauen, jüngere Menschen und Menschen mit niedrigem Bildungsstand angemessen vertreten sind, könnte eine Werbestrategie, die gezielt auf lokale Gruppen, in denen Frauen, jüngere Menschen und Menschen mit niedrigem Bildungsstand organisiert sind, hilfreich sein. Auch für eine bessere Beteiligung zivilgesellschaftlicher

Organisationen beziehungsweise von Umwelt- und Sozialverbänden/-organisationen erscheint eine verbesserte Werbestrategie notwendig, die diese Akteurinnen und Akteure gezielt und mit für sie relevanten Botschaften anspricht. Hier besteht nach wie vor eine zentrale

Herausforderung darin, überzeugend zu erklären, warum für Umwelt- und Sozialverbände das Thema Klimaanpassung relevant ist.

Im Zusammenhang mit der Werbestrategie beziehungsweise der Öffentlichkeitsarbeit für die Kooperationsbörse scheint auch die Frage relevant, ob deutlicher kommuniziert werden sollte, dass die Kooperationsbörse primär auf die Entwicklung von Ideen und Kooperationen zur Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel (und nicht zum Klimaschutz) abzielt. Hierbei könnte wahrscheinlich noch expliziter kommuniziert werden, ob und in welcher Form auch Ideen und Kooperationen zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen willkommen sind. Durch die Anwesenheit von vielen Personen bei der Kooperationsbörse in Kempten, die primär an Klimaschutz interessiert waren und von denen sich auch einige in ihren

Kommentaren kritisch gegenüber der Klimaanpassung gezeigt haben, zeigte sich, dass es

offenbar weder im Vorfeld noch während der Veranstaltung gelungen war, allen Teilnehmenden verständlich zu machen, warum Klimaanpassung neben dem Klimaschutz notwendig ist. Hier bedarf es wahrscheinlich vor und während der Veranstaltung expliziterer Begründungen.

Empfehlungen zur Verbesserung der Wirkung der Veranstaltung auf die psychologischen Einflussfaktoren der Anpassungsmotivation

Um die Wirkung der Kooperationsbörse auf die psychologischen Einflussfaktoren der Anpassungsmotivation und damit die Anpassungsmotivation zu erhöhen, kann auf die nachgewiesene Wirkung insbesondere zur Erhöhung der kollektiven

Wirksamkeitsüberzeugungen aufgebaut und diese Überzeugungen gegebenenfalls noch gezielter angesprochen werden. Daneben sollten aber auch möglichst weitere psychologische

Einflussfaktoren der Anpassungsmotivation wie Risikowahrnehmungen, klimawandelbezogene Sorgen, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, wahrgenommene Eigenverantwortung, lokale Identität sowie gegebenenfalls auch Risiko- und Anpassungswissen adressiert werden, um die Anpassungsmotivation möglichst umfassend zu stärken.

der Anpassungsmotivation, und beim Risikowissen bestand sogar ein unerwarteter negativer Zusammenhang mit der Anpassungsmotivation, so dass direkte positive Einflüsse des Risiko- und Anpassungswissens auf die Anpassungsmotivation zweifelhaft erscheinen. Allerdings fand sich für das Anpassungswissen ein statistisch signifikanter positiver Zusammenhang mit den kollektiven Wirksamkeitsüberzeugungen, so dass ein indirekter Einfluss des Anpassungswissens auf die Anpassungsmotivation über einen positiven Effekt auf die kollektiven

Wirksamkeitsüberzeugungen bestehen könnte, die einen hohen statistisch signifikanten Zusammenhang mit der Anpassungsmotivation aufwiesen. Entsprechend scheint die

Empfehlung begründet, bei zukünftigen Kooperationsbörsen auch Anpassungswissen (möglichst auch zu kollektiv umsetzbaren Anpassungsoptionen) zu vermitteln, welches in den Vorträgen bei der Kooperationsbörse in Kempten nicht vermittelt wurde.

Zwar zeigte sich in den Daten zur Kooperationsbörse in Kempten weder ein Hinweis auf einen direkten noch auf einen indirekten positiven Einfluss des Risikowissens auf die

Anpassungsmotivation, hieraus aber zu schließen, dass eine Vermittlung von Risikowissen bei zukünftigen Kooperationsbörsen vollständig verzichtbar sei, würde die Befundlage

wahrscheinlich überinterpretieren; denn sie beruht ja auf der Auswertung der Fragebögen von lediglich 15 Teilnehmenden, die sich in ihren Antworten nur oder auch auf

Klimaanpassungsmaßnahmen bezogen oder von denen unklar war, wie sie den Begriff der

„Klimaanpassungsmaßnahmen“ verstanden.

Insbesondere sollte bei zukünftigen Kooperationsbörsen die in der vorliegenden Analyse der Kooperationsbörse in Kempten festgestellte Erhöhung der Einschätzung, dass Anpassung vor allem eine staatliche Verantwortung ist, bei den Teilnehmenden (insbesondere bei denen, die nicht aus staatlichen Organisationen stammen) möglichst vermieden werden. Ansonsten kann der positive Effekt der Kooperationsbörse auf die kollektiven Wirksamkeitsüberzeugungen gegebenenfalls nicht in einen positiven Effekt auf die Anpassungsmotivation verwandelt

werden. Denn da die kollektiven Wirksamkeitsüberzeugungen einen stark positiven Einfluss, die Einschätzung der Klimaanpassung als primär staatliche Verantwortung einen stark negativen Einfluss auf die Anpassungsmotivation ausüben könnten, besteht die Gefahr, dass sich diese Einflüsse gegenseitig nivellieren und es zu keinem Effekt auf die Anpassungsmotivation kommt.

Daher könnte bei zukünftigen Kooperationsbörsen noch stärker betont werden, dass die Anpassung an den Klimawandel eine geteilte Verantwortung zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteurinnen und Akteuren darstellt und staatliche Akteurinnen und Akteure nicht die Hauptverantwortung dafür tragen können, weil viele Schäden an Leib und Eigentum

aufgrund von Klimafolgen nicht allein durch staatliche Maßnahmen verhindert werden können.

An Themen wie der Starkregen- oder der Hitzevorsorge lässt sich dies beispielhaft verdeutlichen. Darüber hinaus könnte überlegt werden, die Organisation der

Kooperationsbörsen stärker in die Hände nicht-staatlicher Akteurinnen und Akteure zu legen, um das Thema Klimaanpassung nicht zu sehr an „den Staat“ zu binden.

Empfehlungen zur Verbesserung von Einschätzungen zur Veranstaltungsqualität

Aus den Ergebnissen zu den Qualitätskriterien der Veranstaltung kann gefolgert werden, dass zwar durchschnittlich alle Kriterien als erfüllt angesehen wurden und insbesondere die Offenheit der Veranstaltungsatmosphäre sehr positiv bewertet wurde, bei allen Kriterien aber noch Verbesserungspotenzial besteht. In jedem Fall kann die Empfehlung ausgesprochen werden, die Qualität der Wissensinputs bzw. Vorträge auf den Kooperationsbörsen möglichst dahingehend zu verbessern bzw. sicherzustellen, dass den Teilnehmenden neues Wissen vermittelt wird; denn in der Bewertung der Veranstaltungsqualität erhielt die Aussage zum Lernen neuen Wissens durch die Referierenden die geringste Bewertung. Aufgrund des zuvor

beschriebenen, offenbar indirekten Einflusses des Anpassungswissens auf die

Anpassungsmotivation sollte dabei die Vermittlung von Anpassungswissen wahrscheinlich eine stärkere Rolle einnehmen. Da alle erfassten Indikatoren der Veranstaltungsqualität positive Zusammenhänge mit Zunahmen in den psychologischen Einflussfaktoren der

Anpassungsmotivation zeigten, sollte wahrscheinlich bei zukünftigen Kooperationsbörsen auf alle erfassten Qualitätskriterien geachtet werden, um auf eine Erhöhung der

Anpassungsmotivation hinzuwirken.