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1 Theoretische Grundlagen

1.3 Die vorliegende wissenschaftliche Untersuchung

1.3.1 Bewertung des bisherigen Forschungsstandes

1.3.1.2 Sozioökonomische, medizinische, behandlungs- und rehabilitations-

Partner.Trotz der Bedeutung interpersoneller Funktionen bei Brustkrebs rücken An-gehörige mit ihrem Erleben, Wahrnehmungen, Erfahrungen (mit dem Krebs, der Patientin, Lebensveränderungen) und Unterstützungsbedarf nur langsam in den Forschungsfokus.

Wie Übersichten bestätigen, setzt man sich erst beginnend mit der Krankheitsbewältigung auch der Paare auseinander und bringt die geschlechtsspezifischen Prozesse in Zusam-menhang (Northouse & Peters-Golden, 1993; Carlson et al., 2000a,b; Foy & Rose, 2001;

Naaman, Radwan & Johnson, 2009). Doch werden die Themen der Partner nicht konti-nuierlich über alle Krankheitsphasen betrachtet (oft nach Krebs-Diagnose vs. Rezidiv vs. palliativ), ebenso wenig reaktionelle Besonderheiten und Unterschiede. Zudem werden die Effekte individueller, angehörigen-spezifischer oder paar-bezogener psychoonkolo-gischer Interventionen selten auf Patientinnen und Partner gleichermaßen untersucht - z.B.

ob eine stationäre Rehabilitation positiven Einfluss auf jeden Einzelnen und die dyadi-schen Prozesse (z.B. Paar-Übereinstimmungen) hat, was bedeutsam für die Krankheits-bewältigung sein kann. Am wenigsten ist dabei erforscht, ob sich die Partner gegenseitig in das (Körper-)Erleben einfühlen können und welchen Einfluss wechselseitige Annah-men und diePartnerschaftsqualität(auch auf die Reha-Effekte) haben (vgl.Kap.1.3.3).

1.3.1.2 Sozioökonomische, medizinische, behandlungs- und

Übersicht zur Lebensqualität bei Brustkrebs findet starke Evidenzen für den medizini-schen Status,soziale Unterstützung, Einkommen und Chemotherapie, hingegen schwache für Berufsstatus, Alter der Kinder, Trait-Angst, Stress, Gesundheits-/Kontrollerleben, kulturelle Herkunft und Lebenssinn (Mols et al., 2005). Die psychosoziale Anpassung und psychische Morbidität bei (Brust-)Krebs (v.a.Distress,Depression, PTBS,Rezidiv-/

Progredienz-/Angst) stehen großteils in Wechselwirkung mit oder werden erklärt durch demografische Variablen (z.B. weibliches Geschlecht, jüngeres Alter, geringere Bildung, Kinder/-zahl unter 18 Jahren, keine Berufstätigkeit), frühere/weitere Lebensereignisse, Stressoren, Traumata, chronische Belastungen und psychiatrische Symptome (ggf. Dia-gnosen, Psychotherapie), Persönlichkeit/Traits (z.B. Neurotizismus), Coping-Stil, Kog-nitionen und Erleben (z.B. Negativität, Hoffnungslosigkeit, Resignation vs. Optimismus, Kontroll-/Selbstwirksamkeits-/Selbstwert-Erleben), Ressourcen, (v.a. partnerschaftliche) soziale Unterstützungund Interaktionen sowie die physische und mentale Funktionsfä-higkeit bzw. Lebensqualität, wie in vielen Studien (Andrykowski & Cordova, 1998;

Longman, Braden & Mishel, 1999; Green et al., 2000; Härter et al., 2001; Morasso et al., 2001; Amir & Ramati, 2002; Koopman et al., 2002; Kornblith et al., 2003; Vickberg, 2003; Bloom et al., 2004; Golden-Kreutz & Andersen, 2004; Kissane et al., 2004; Avis, Crawford & Manuel, 2005; Burgess et al., 2005; Ell et al., 2005; Deshields et al., 2006;

Krauß et al., 2007; Park & Gaffey, 2007; Mehnert & Koch, 2008/et al., 2009) und Über-blicken belegt (Helgeson & Cohen, 1996; Greer, 2002; Aschenbrenner et al., 2003;

Kornblith & Ligibel, 2003, Mehnert, 2005; Montazeri, 2008; Reich, Lesur & Perdrizet-Chevallier, 2008). Bei diesen und weiteren Arbeiten haben oft auch körperliche Krankheits-und Behandlungsfaktoren (z.B. Progress/Stadium, Einflussnahme, physische Beeinträch-tigungen, Nebenwirkungen, Rezidivierung, Menopause/Fatique/Schmerzen, chirurgi-sches/kosmetisches/funktionelles Ergebnis, Chemo-/Hormontherapie, Behandlungsende, Komorbiditäten - weniger die Zeit seit Diagnose oder Op-Methode) Einfluss v.a. auf Körperbild und sexuelle Störungen (Schover et al., 1995; Härtl et al., 2003a,b; Ganz et al., 2004; Herschbach et al., 2003, Burwell et al. 2006; Fobair et al., 2006; Siedentopf et al., 2008; Falk-Dahl et al., 2010; Rosenberg et al., 2013). Dass junge Frauen mit metasta-siertem Brustkrebs gefährdeter für Distress sind, hängt womöglich mit Behandlungs-dauer und -setting zusammen (Herschbach et al., 2004). Andere finden bei Jüngeren eine geringereProgredienz-, aber höhere Rezidivangst sowie ein negativeres Körpererleben und Op-Unzufriedenheit trotz besserem kosmetischen Ergebnis, hingegen bei Älteren mehr physische Probleme und geringere körperbezogene Lebensqualität, aber bessere

soziale Funktionen (Härtl et al., 2003a; Avis, Crawford & Manuel, 2005; Krüger et al., 2009). Die (späteren) Stress-Reaktionen hängen insgesamt von der ersten Reaktion auf und der Lebensbeeinflussung durch den Krebs ab (Koopman et al., 2002). Die daraus resultierende Lebensqualität sagt die dynamischen Coping-Strategien (wie kognitive Umstrukturierung, Hilfe suchendes Verhalten) voraus (kaum umgekehrt; Danhauer et al., 2009). Emotionsfokussiertes (individuelles, dyadisches) Copinggeht mit mehr Distress und Anpassungsproblemen bei Brustkrebs einher (Ben-Zur, Gilbar & Lev, 2001). Gerade für Körperbild-oder sexuelle Störungen spielen individuelle (z.b. Attraktivitäts-Erleben, Körperzufriedenheit, Optimismus) und Beziehungsfaktoren (z.b. Verständnis-/Paarpro-bleme) eine Rolle (Schover et al., 1995; Abend & Williamson, 2002; Burwell et al., 2006;

Fobair et al., 2006), wobei für dieSelbst-Akzeptanzder Frauen deren Alter und Depres-sionen sowie die Paarzufriedenheit ihrer Partner Prädiktoren sind, für die von den Frauen angenommene Partner-Akzeptanz das Alter, die Paarzufriedenheit sowie das dyadische Coping der Frauen (Zimmermann, Scott & Heinrichs, 2010). Dabei moderieren Alter, Geschlecht, Bildung und Einkommen allgemein den Zusammenhang zwischen Bezie-hungszufriedenheit und Depression (vgl. Whisman, 2001). Die seltenen, aber meist nebenwirkungskorrelierten Unterschiede zwischen den Op-Methoden werden weniger, je länger die Op zurückliegt (Collins et al., 2011). Doch tendenziell führt Mastektomie zu geringeren physischen und emotionalen Funktionen (bzgl. Lebensqualität, Distress), operativer/kosmetischer Unzufriedenheit,Körperbild- und Sexualstörungen, aber weniger Rezidivangst, wie Studien (Al-Ghazal, Fallowfield & Blamey, 2000; Yurek, Farrar &

Andersen, 2000; Härtl et al., 2003a,b; Ganz et al., 2004; Rosenberg et al., 2013; Raggio et al., 2014) und Übersichten bestätigen (Irwig & Bennetts, 1997; Montazeri, 2008; Reich, Lesur & Perdrizet-Chevallier, 2008). Der meist positive Einfluss derBrusterhaltungauf die krebsspezifische (psychische, soziale, sexuelle) Anpassung sowie Selbst- und Körper-bildist auch metaanalytisch gesichert (Moyer, 1997). Die Effekte zur Brustrekonstruktion sind in Studien (Al-Ghazal, Fallowfield & Blamey, 2000; Schover et al., 1995; Rowland et al., 2000; Yurek, Farrar & Andersen, 2000; Fobair et al., 2006; Collins et al., 2011) und Übersichten (Harcourt & Rumsey, 2001) inkosistent. Die psychosomatische Vulne-rabilität, v.a. aber die Überlebenszeit und Mortalität, hängen von Chemotherapie und Hormonrezeptorstatus, Metastasen, Alter (z.B. größere Rolle des sozialen Netzwerkes bei Jüngeren), sozioökonomischem Status, Kultur und Ethnizität (korreliert mit Bildung, Ein-kommen, medizinischer Versorgung, sozialer Ungleichheit), Familienstand (Mortalität:

nie verheiratet > geschieden/getrennt/verwidwet > verheiratet), sozialer Unterstützung/

Isolierung, (emotionalem) Coping sowie unbehandelter Depression (bei evtl. geringer Therapie-Complience) in (Brust-)Krebs-Studien (Rodrigue & Park, 1996; Cunningham et al., 1998; Reynolds et al., 2000), Überblicken und Metaanalysen ab (Manne, 1998; Aziz

& Rowland, 2002; Kissane, 2009; Pinquart & Duberstein, 2010). So korrelieren u.a. jün-geres Alter, hoher sozioökonomischer Status, Ethnizität und städtisches Leben mit dem Gesundheitsverhalten und der Nutzung (nicht-krebsbezogener) präventiver Maßnahmen (Earle et al., 2003). Überblicken nach sindLifestyle-Faktoren (wie Sport, Ernährung, Kon-takte) mit dem allgemeinen Krankheitsrisiko sowieLebensqualität, Verlauf und Überle-ben bei (Brust-)Krebs verbunden (Pinto, Eakin & Maruyama, 2000; Holmes & Kroenke, 2004), wobei ein beachtlicher Teil der Krebs- und diesbzgl. Sterbefälle auf „vermeid-oder modifizierbaren“ (Lebensgewohnheiten, Verhaltens- und psychosozialen) Faktoren beruhen sollen (nach Dunn et al., 2015; WHO/DKFZ: inRKI&GEKID,2019).

Allgemein erleben Personen nach außergewöhnlichen Ereignissen stärkere “Reifungs-prozesse”als ohne, Frauen dabei mehr als Männer, wobei der persönliche (Interventions-) Gewinn bei Frauen nach Brustkrebs größer ist als bei gesunden (Tedeschi & Calhoun, 1996;

Tomich & Helgeson, 2002). Bzgl. des „Posttraumatischen Wachstums“ bei Brustkrebs erklären kontextuelle, Krankheits- und individuelle Faktoren große Varianzen (z.B. Alter, Einkommen, Familien-/Bildungsstand, Berufstätigkeit, Zeit seit Diagnose, Radiotherapie, Tumorstadium, erlebte Krankheitsintensität/Lebensbedrohung, aktivesCoping, Sprechen über Krebs) (Cordova et al., 2001; Bellizzi & Blank, 2006; Mols et al., 2009). Dabei profitieren diese sog. „Hochrisiko-“Patientinnen (z.B. mit körperlichen Belastungsfak-toren) oft stärker, auch bzgl. Interventions-Erfolgen (Kissane et al., 2003; Carver & Antoni, 2004). Andererseits scheinen die subjektiv positiven Krebs-Folgen in einer Übersicht v.a.

durch den Optimismus beeinflusst und gehen mit der physischen Stress- (u.a. Immun-) Antwort, weniger mit psychosozialen Faktoren einher (Pascoe & Edvardsson, 2013).

Partner. Das psychophysische Risiko und der Behandlungsbedarf von Paaren und gerade Partnern infolge von (Brust-)Krebs ist u.a. abhängig von der Dauer der zu leistenden Unterstützung (bzw. Zeit seit Diagnose), der Charakteristik der Krankheit (wie Stadium/

Malignität/Rezidiv/Metastasen, Chemotherapie, Einschränkungen/Nebenwirkungen/

Schmerz/Fatique, palliative/terminale Behandlung), des Erkrankten bzw. Partners selbst (jüngeres Alter, weibliches Geschlecht, Anpassung/Distress/Angst/Depression, Krank-heit) sowie von sozialen/familiären Funktionen (z.B. Paarveränderungen/-Zufriedenheit/

-Verbundenheit, Konflikte, finanzielle Sorgen, Unterstützung/Netzwerk), wie Studien

(Baider et al., 1998; Keller et al., 1998; Northouse et al., 1998; Morse & Fife, 1998;

Grunfeld et al., 2004; Manne et al, 2004a; Weiss, 2004; Baanders & Heijmans, 2007;

Schmid-Büchi et al., 2011a,b; Drabe et al., 2013) und Übersichten belegen (Northouse &

Peters-Golden, 1993; Blanchard, 1997; Pitceathly & Maguire, 2003). Dabei lässt sich der Distressder Patientinnen leichter vorhersagen als der ihrer Partner (Baider et al., 1998), wobei letztere belasteter (depressiv) sind, wenn sie älter, geringer gebildet, sorgenvoller (bzgl. Beruf, Zukunft, Wohlergehen der Patientin), weniger selbstbewusst/-wirksam im Krankheits-Umgang, kürzer verheiratet oder in keiner gefestigten Beziehung sind (Lewis et al., 2008a; Fletcher, Lewis & Haberman, 2010). Die Vulnerabilität Angehöriger psy-chisch Kranker wird in einem Überblick durch ähnliche Faktoren erklärt wie bei den Betroffenen, v.a. psychosoziale Ressourcen (z.B. Unterstützung), kognitive Prozesse (z.B.

Attributionen,Selbstwirksamkeits-/Bewältigbarkeitserleben) undCoping-Strategien (z.B.

Kommunikation, „protective buffering/Expressed-Emotions") (Jungbauer, Bischkopf &

Angermeyer, 2001). Gerade Frauen zeigen nicht nur als Patient, sondern auch als Partner viel, oft sogar mehrDistress, Angst, Depression und wenigerLebensqualitätals Männer, wie Studien (Morse & Fife, 1998; Baanders & Heijmans, 2007; Bergelt et al., 2009; Drabe et al., 2013), Übersichten und Metaanalysen (Pitceathly & Maguire, 2003; Hagedoorn et al., 2008) zeigen. Die Reaktion (Brust-)Krebs-Kranker bzw. negative Annahmen über deren Bewältigung sowie emotionale, kognitive Prozesse (z.B. Gefühle/-ausdruck, Selbstwirk-samkeit, positive Umbewertung, Problemlösung, Akzeptanz) und die Paarzufriedenheit der Partner wirken sich auf deren Befinden (Distress,Depressivität), Funktionsfähigkeit und (protektive) Unterstützung aus (z.T. auch auf die Patienten; Keller et al., 1998; Kuijer et al., 2000; Ben-Zur, 2001/et al., 2001; Manne et al, 2004a,b, 2009; McClure et al., 2012).

Ergebnisse der Vorläuferstudie.In der Arbeit von Schöne (2010) zum Einfluss einer stationären, interdisziplinären Rehabilitation auf Befindlichkeit (mittels BSKE: Janke et al., 1994), Stressbelastung(mittels Distress-Thermometer/DT: Mehnert et al., 2006) und Körperbild(mittelsBIBCQ: Baxter, 1998;BIAS: Letosa-Porta, Ferrer-Garcia & Guitérrez-Maldonado, 2005) von Brustkrebs-Patientinnen stellten sich bei der Baseline-Erhebung die in Tabelle1 abgebildeten signifikanten Effekte (mind. p < .05) von soziodemogra-fischen, medizinischen/behandlungs- oder rehabilitationsbezogenen Faktoren heraus.

Zur Vergleichbarkeit mit der aktuellen Untersuchung werden nur die Ergebnisse der Reha-Patientinnen zu Reha-Beginn (t1) erörtert, wenn-gleich sich für die Gruppen (vs.

Wartelisten-Kontrollgruppe) und Messzeitpunkte variierende Effekte aufzeigen ließen.

Tabelle 1

Hinsichtlich Befindlichkeit und Körperbild bei Brustkrebs-Patientinnen zu Reha-Beginn (t1) bedeutsame soziodemografische, medizinische und behandlungsbezogene Faktoren (aus Schöne, 2010).

Befindlichkeit Körperbild

Soziodemografische Faktoren

Positive Affektivität

(BSKE)

Negative Affektivität

(BSKE)

Globale

Stressbelas-tung (DT)

Negatives Körperbild

(BIBCQ)

Wahrnehmungs-

störung/Unzufrie-denheit (BIAS)

Bildungsstand +

-Wohnsituation „allein“

-Soziale Unterstützung + - - -

- Medizinische/behandlungs-bezogene Faktoren

Tumorstadium + + +

Mastektomie +

Eigene Entscheidung

für Operationsmethode

-Prothese oder Epithese +

Nebenwirkungen + +

Psychotherapeutische

Vorbehandlung - + + +

Body Maß Index/BMI + +

Anmerkung. BSKE-Gesamtskalen: Positive Affektivität (PA) sowie Negative Affektivität (NA). DT-Gesamtskala:

Globale Stressbelastung(GS). BIBCQ-Gesamtskala:Negatives Körperbild(Gesamt)(KB). BIAS-Komponenten: Wahr-nehmungsstörungund Unzufriedenheitbzgl. Körperbild. Analysen: Pearson-Produkt-Moment-Korrelationen, t-Tests für unabhängige Stichproben, einfaktorielle ANOVA`s. Darstellung beschränkt auf signifikante Zusammenhänge (2-seitig; mind. p < .05): +/- = positiv/negativ.

Bei den Soziodemografischen Faktoren waren ein hoher Bildungsstand, die Wohn-situation „allein“ lebend und diesoziale Unterstützungdurch Partner, Familie und medi-zinisches/psychologisches Personal mit einer besseren Befindlichkeit (BF), d.h. hohen Positiven(PA) und geringenNegativen Affektivität(NA) bzw. Globalen Stressbelastung (GS), oder einem wenigernegativen Körperbild(KB) assoziiert (p< .01 resp. < .05). Bei den medizinischen und behandlungsbezogenen Faktoren gingen ein fortgeschrittenes Tumorstadium, Mastektomie, keine eigene Entscheidung für Op-Methode, Pro-/Epithese, Nebenwirkungen, psychologische Vorbehandlung und ein hoherBMImit einer schlech-teren BF, d.h. geringen PA und hohen NA bzw. GS, oder mehr KB-Störungen einher (p < .001 resp. < .01 resp. < .05). Weitere soziodemografische (Alter, Familienstand, Partnerschafts-Dauer, Anzahl/Alter Kinder) und medizinische Merkmale (Zeit seit Op, Erstdiagnose/Rezidiv, Metastasen, Lymphonodektomie, Brustrekonstruktion, Chemo-/

Radio-/Hormon-/Antikörpertherapie, weitere Erkrankungen/Op`s), die soziale Unter-stützung durch Kinder/Freunde/Bekannte/Kollegen, die gesellschaftliche/persönliche Bedeutsamkeit des Körperbildessowie v.a.rehabilitationsbezogene Faktoren(wie Reha-Motivation/-Erwartungen/-Aufenthalte) waren nicht bedeutsam (p> .05 resp. > .10).

Diese Ergebnisse spiegeln die geringen, inkonsistenten oder eingeschränkt übertrag-baren Befunde zu den Prognose- und Einfluss-Faktoren bei (Brust-)Krebs in einigen o.g.

a,b; Avis, Crawford &

Manuel, 2005; Burgess et al., 2005; Ell et al., 2005), Übersichten und Metaanalysen wider (Jensen, 1991; Irwig & Bennetts, 1997; Van’t Spijker et al., 1997; De Boer et al., 1999; Harcourt & Rumsey, 2001; Mols et al., 2005; Reich, Lesur & Perdrizet-Chevallier, 2008). Und wie in anderen Arbeiten (Cunningham et al., 1998; Hartmann et al., 2004/2006;

Strauss-Blasche et al., 2005; Vos et al., 2006), Übersichten und Metanalysen (Courneya, 2003; Rehse & Pukrop, 2003) zu ambulanten oder stationären psychoonkologischen (Langzeit-)Interventions-Effekten bei (Brust-)Krebs sind auch bei Schöne (2010) die Veränderungsmaße nach der Reha kaum durch Personen- und Krankheitsmerkmale beeinfusst. Zugleich bestätigt Schöne (2010) die in einer Übersicht hohen (positiven) Erwartungen gerade onkologischer Patienten bzgl. körperlicher, psychischer und sozialer (weniger beruflicher) Reha-Ziele (Buchholz & Kohlmann, 2013), was in Studien wiede-rum mit der Diagnose, soziodemographischen Faktoren (z.B. Alter, Berufstätigkeit), Funktionsstatus, emotionalem Befinden oder Kontrollüberzeugungen einhergeht und den Rehaprozess oder -erfolg beeinflussen kann (Bergelt, Welk & Koch, 2000; Faller, Vogel & Bosch, 2000; vgl. Bengel & Koch, 2000; Domann & Weis, 2007a).