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EVH GmbH

2. Ertragslage

2.1. Ergebnisentwicklung der Gesellschaft

Auch im Geschäftsjahr 2012 erzielte die EVH GmbH ein positives Ergebnis. Der Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 24,4 Mio. € und lag damit mit 1,3 Mio. € über dem Vorjahreswert.

2.2. Erzeugung

Im Geschäftsjahr 2012 produzierte die EVH GmbH 152 GWh Wärme (Vorjahr: 142 GWh). Die Abweichung ist zum einen auf die kühlere Witterung in 2012 zurückzuführen. Zum anderen konnte die Kundenanzahl leicht gesteigert werden, was auch eine höhere Erzeugung nach sich zog.

Das Unternehmen führte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Betriebsführung für die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH durch.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 111 von 497 2.3. Absatz/Umsatz

2.3.1. Strom

Zum 31. Dezember 2012 betrug der Absatz im Stromsegment 1.660 GWh und lag mit 81 GWh unter dem Vorjahreswert.

Innerhalb des Netzgebietes wurden 434 GWh Strom abgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Rückgang von 51 GWh, was auf den sich weiter verschärfenden Wettbewerb im Endkundensegment sowie auf das Verbrauchsverhalten der Kunden zurückzuführen war.

Außerhalb des Netzgebietes lag der Absatz bei 636 GWh, 32 GWh mehr als im Jahr 2011. Grund hierfür war die Ausweitung des Geschäfts in diesem Bereich.

Der Stromabsatz im Zusammenhang mit der Kraftwerksvermarktung und Bilanzkreisoptimierung belief sich auf 591 GWh.

Vor allem durch die niedrigere Produktionsmenge im Heizkraftwerk Dieselstraße und deren Vermarktung fiel der Stromabsatz um 62 GWh niedriger als im Vorjahr aus.

Im Geschäftsjahr 2012 erzielte die EVH GmbH aus dem Stromverkauf 201,9. Mio. €. Dies waren 2,3 Mio. € mehr als im Vorjahr (199,6 Mio. € ). Ursache für die Abweichung war trotz der gesunkenen Absatzmenge die Weitergabe der gestiegenen EEG-Umlage.

2.3.2. Wärme

Im Jahr 2012 betrug der Wärmeabsatz 820 GWh. Dies waren 31 GWh mehr als im Vorjahr (789 GWh). Im Geschäftsjahr 2012 war die Witterung kühler als in 2011. Die Umsatzerlöse sind um 5,4 Mio. € auf 65,3 Mio. € gestiegen (Vorjahr: 59,9 Mio. €).

2.3.3. Erdgas

Die EVH GmbH setzte im Berichtsjahr 2012 an ihre Kunden 1.122 GWh Erdgas ab. Im Vergleich zum Vorjahr (1.248 GWh) sank der Erdgasabsatz. Durch die Intensivierung des Wettbewerbs nun auch auf dem Gasmarkt verlor die EVH GmbH Kunden im Netzgebiet Halle.

Das Unternehmen verkaufte an die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH 1.361 GWh Gas (Vorjahr: 1.551 GWh). Die Heizkraftwerk Halle Trotha GmbH schloss einen eigenen Gasbezugsvertrag mit der VNG – Verbundnetz Gas AG. Deshalb war die Brennstoffnachfrage geringer als im Vorjahr.

Aus dem Verkauf von Erdgas erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr Umsatzerlöse in Höhe von 102,4 Mio. €. Im Vorjahr waren es 101,9 Mio. €. Infolge der Weitergabe gestiegener HEL- und TTF-Gaspreise wurden trotz Absatzrückgang geringfügig höhere Erlöse generiert.

2.3.4. Sonstige Umsatzerlöse

Die sonstigen Umsatzerlöse betrafen im Wesentlichen Erlöse aus der Verpachtung der Energieversorgungsnetze und der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße in Höhe von 31,7 Mio. € (Vorjahr: 31,9 Mio. €) sowie Erlöse aus Geschäftsbesorgungen / Dienstleistungen von 31,9 Mio. € (Vorjahr: 32,2 Mio. €).

2.4. Bezug 2.4.1. Strom

Im Geschäftsjahr 2012 bezog die EVH GmbH 1.663 GWh Strom (Vorjahr: 1.746 GWh) auf dem Wege der strukturierten Strombeschaffung sowie von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH. Für den Bezug von Strom wandte das Unternehmen 96,0 Mio. € auf. Das waren 1,2 Mio. € weniger als im Vorjahr.

2.4.2. Wärme

Von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH wurden 671 GWh Wärme bezogen (Vorjahr: 652 GWh). Das waren 19 GWh mehr als im Vorjahr, was auf die kühlere Witterung sowie den Zuwachs an Kunden zurückzuführen war. Der Aufwand in diesem Segment betrug 27,3 Mio. €. Der Anstieg von 0,9 Mio. € im Vergleich zu 2011 ist auf den höheren Bezug zurückzuführen.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 112 von 497 2.4.3. Erdgas

Für den Kommunalgasabsatz und für die Belieferung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH sowie für eigene Zwecke (Brennstoffeinsatz, Eigenverbrauch) bezog die EVH GmbH insgesamt 2.658 GWh Erdgas, 311 GWh weniger als im Vorjahr. Die Heizkraftwerk Halle Trotha GmbH schloss einen eigenen Gasbezugsvertrag mit der VNG – Verbundnetz Gas AG. Deshalb war die Brennstoffnachfrage geringer als im Vorjahr. Die Bezugskosten beliefen sich auf 82,1 Mio. €. Auf Grund von gestiegenen HEL- und TTF-Gaspreisen wurden 3,7 Mio. € mehr aufgewandt als in 2011.

2.4.4. EEG-Umlage

Der finanzielle Ausgleich für den EEG-Strom (EEG-Umlage) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 37,9 Mio. € (Vorjahr:

37,7 Mio. €) und lag damit auf Vorjahresniveau.

2.4.5. Bezogene Leistungen

Für bezogene Leistungen wandte das Unternehmen 92,2 Mio. € auf. Im Vergleich zum Vorjahr (96,6 Mio. €) waren das 4,4 Mio. € weniger, was vor allem auf niedrigere Netznutzungsentgelte für die Durchleitung zurückzuführen war.

2.5. Personal- und Sozialbericht

Am 31. Dezember 2012 beschäftigte die EVH GmbH 475 Mitarbeiter und 50 Auszubildende. Das sind 11 Personen weniger als im Vorjahr. Der Personalaufwand betrug 29,8 Mio. € und ist damit um 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Das ist im Wesentlichen auf die Tarifsteigerung zum Jahresanfang sowie die Einführung des neuen Manteltarifvertrages zurückzuführen.

Das Durchschnittsalter der Belegschaft beträgt zum Geschäftsjahresende wie im Vorjahr 42 Jahre. Gleiches gilt für die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit. Sie liegt bei 19 Jahren.

Die EVH steht vor großen Herausforderungen, die sich durch den demographischen Wandel ergeben. Sowohl die geburtenschwachen Jahrgänge als auch die Abwanderungsbewegung der Bevölkerung machen es immer schwieriger, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Neben der weiteren Optimierung des Personalaufwandes liegt daher das Augenmerk besonders auf der Berufsausbildung von zukünftigen Mitarbeitern bzw. der Gewinnung von Hochschulabsolventen.

Wissenstransfer und Verbesserung der Altersstruktur stehen im Vordergrund. Es wird daher angestrebt, Jungfacharbeiter zu übernehmen. Durch die Teilnahme an Messen und die Pflege der Hochschulkontakte sollen Diplomanden, Praktikanten und Trainees gewonnen werden.

2.6. Abschreibungen

Die Abschreibungen beliefen sich zum 31. Dezember 2012 auf 20,0 Mio. €. Das waren 2,6 Mio. € weniger als im Vorjahr.

Die Sachanlagen werden grundsätzlich unter Anwendung der steuerlich anerkannten Nutzungsdauer abgeschrieben. Für alle Neuinvestitionen wird die Abschreibung nach der linearen Abschreibungsmethode ermittelt. Die Abschreibung der Gas- und Dampfturbinen-Anlage des Kraftwerkes Dieselstraße wurde auf Leistungsabhängigkeit nach gelaufenen Betriebsstunden umgestellt. Die Umstellung der Abschreibungsmethode auf Grund der geänderten Einsatzweise des Heizkraftwerkes Dieselstraße führte hauptsächlich zu der Abweichung.

2.7. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Im Geschäftsjahr 2012 betrugen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen 32,9 Mio. € und fielen somit um 0,8 Mio. € höher aus als im Vorjahr. Die Position beinhaltet hauptsächlich Aufwendungen für Konzessionen, Instandhaltungen, Mieten und Pachten, Dienstleistungen für Datenverarbeitung und Abrechnung sowie Wertberichtigungen.

2.8. Außerordentliches Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2012 belief sich das Außerordentliche Ergebnis auf -5,9 Mio. € (Vorjahr: -5,3 Mio. €). Die Position beinhaltet hauptsächlich die Bildung einer Drohverlustrückstellung für den Strombezug aus dem Heizkraftwerk Halle-Dieselstraße sowie einer Drohverlustrückstellung für den Gaslieferungsvertrag mit E.ON. Der Rückstellungsbetrag wurde auf Grundlage der zukunftsbezogenen Marktpreise zum Bilanzstichtag ermittelt.

3. Finanzlage

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug zum Bilanzstichtag 18,5 Mio. € (Vorjahr: 32,9 Mio. €).

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 113 von 497 Die Verringerung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit um 14,4 Mio. € ist maßgeblich auf den Aufbau von Forderungen in Höhe von 19,2 Mio. € (Vorjahr: Abnahme von 12,3 Mio. €) sowie auf den Abbau von Verbindlichkeiten in Höhe von 5,3 Mio. € (Vorjahr: Abnahme 21,7 Mio. €) und die Abnahme von Rückstellungen in Höhe von 3,7 Mio. € zurückzuführen.

Der Cash-Outflow aus der Investitionstätigkeit betrug 13,9 Mio. €. Die Finanzierung der langfristigen Investitionen erfolgte im Berichtsjahr 2012 über einen KfW-Fördermittelkredit in Höhe von 17,0 Mio. € und ein Investitionsdarlehen in Höhe von 3,0 Mio. €.

Im Geschäftsjahr 2012 erfolgte die Auszahlung des Vorjahresergebnisses in Höhe von 23,0 Mio. € an die Gesellschafterin.

Der Finanzmittelbestand der EVH GmbH belief sich am 31. Dezember 2012 auf insgesamt 35,8 Mio. € und bestand überwiegend aus einem Guthaben im Rahmen des Cash-Pools mit der Stadtwerke Halle GmbH. Ziel dieser Vereinbarung des Finanzmanagements ist es, finanzielle Risiken im Konzern zu minimieren.

Im stichtagsbezogenen kurzfristigen Liquiditätsstatus (kurzfristige Aktiva ./. kurzfristige Schulden) ergab sich eine Überdeckung von 2,4 Mio. € (Vorjahr: Unterdeckung 7,9 Mio. €).

Der aus dem Bestand an kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen resultierende Finanzierungsbedarf wird durch den zum Bilanzstichtag bestehenden Finanzmittelbestand gedeckt. Der Überschuss darüber hinaus betrifft einen Teil langfristiger Darlehen, die für die Finanzierung von Investitionen in 2012 vorgesehen waren, die sich aber in das neue Geschäftsjahr verschoben haben.

Die Liquidität war während des Jahres 2012 gegeben und wird auch im Geschäftsjahr 2013 gemäß aktueller Finanzplanung gegeben sein.