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3. DAS HANDBOOK-OFFICE

3.3. Die Redaktionsarbeit

3.3.2. Ergänzungen

ago, does not make it into the chapter, because the chapter was submitted maybe three ... years ago. And as the [production] process takes so long, by the time we are ready to publish, we have these gaps in the relevant literature" (Dr.

Claudio Agostini, Interview).

Diese Ergänzungen wurden in Kritiken, auch in deutschen Fachzeitschriften wie Anthropos, positiv vermerkt.

Neben der Lösung bibliographischer Aufgaben kümmerte sich Dr. Agostini um geschichtliche und ethnographische Fragen, die von Helen Berlusconi auf einer Liste zusammengestellt worden waren oder die ihm selber aufgefallen waren. Dazu

gehörte die bereits erwähnte Verifizierung historischer Angaben und Daten, z.B. Be-völkerungszahlen und Vertragsabschlüsse:

"This is a population that has been growing steadily ever since, so all the popu-lation figures have to be revised [and newer ones added]. Very often ... there are problems regarding the names, ... the dates, ... localities, and the signatories of treaties, so one of the things I have to do is carefully make sure that the treaties ... are cited correctly." (Interview Dr. Claudio Agostini).

Außerdem überprüfte Dr. Agostini die Artikel auf fehlende Ereignisse und Ent-wicklungen hin und aktualisierte Tabellen, z.B. mit Bevölkerungs- oder Einkom-menszahlen. Sofern es sich um kleinere Ergänzungen handelte, wurden sie von ihm direkt eingesetzt, während er solche in Absatzlänge erst verfaßte, nachdem der Autor des Beitrages signalisiert hatte, daß er sie nicht selber schreiben wollte oder konnte.

Im Handbook wurde versucht, möglichst nah an den jeweils aktuellen Stand der behandelten Themen heranzukommen, obwohl die intensive Bearbeitung innerhalb des Redaktionsbüros sehr viel Zeit kostete und sich dadurch erneut zeitlich bedingte Differenzen ergaben.

Nach-bargruppen, heute gebräuchlicher Name, ihre jeweilige Aussprache und Über-setzung, sofern sie bekannt waren. Den Grund für die Aufnahme eines solchen Ab-schnitts erwähnte der General Editor in den Vorworten:

"These sections should assist in the identification of groups mentioned in the earlier historical and anthropological literature. They should also be examined for evidence on changes in the identifications and affiliations of groups, as seen by their own members as well as by neighbors and by outside observers" (General Editor & Volume Editor, Volume 7, 1990: xiv).

Die bis 1996 erschienenen Bände wurden sehr ausgiebig mit Bildmaterial und Karten ausgestattet. Eine Grundregel in der Handbook-Redaktion besagte, daß sie etwa zehn Prozent ausmachen sollten.

Das Handbook

Waren die Fotos ausgewählt, ging es um ihre Dokumentation und das Schreiben der Bildunterschriften:

wurde schwarz-weiß illustriert. Viele der veröffentlichten Fotos waren älteren Datums, da die historische Situation auch den überwiegenden Teil der Textbeiträge ausmacht. Aufgabe von Sarah Weidner, der für die Suche nach Fotos und deren dokumentarischen Bearbeitung zuständigen Mitarbeiterin, war es,

möglichst bis dato noch nicht veröffentlichte Fotos auszuwählen, die qualitativ an-sprechend, interessant und gut dokumentiert waren. Dabei griff sie auch auf Material zurück, das von den Autoren der Artikel bereitgestellt wurde, überwiegend aber auf das zu großen Teilen von ihr selbst zusammengetragene Material im Handbook-Büro.

"I try to get ... documentation on each photograph. If I have one photograph that's identified as four different people [individuals], I would tend not to select it, just because there is such confusion in the documentation. [...] So the informa-tion that goes in[to the capinforma-tion] is descriptive informainforma-tion about who the persons are, maybe what they are wearing, if it is a traditional type of clothing, where it was taken, who took it, the date it was taken, [...] where you can find the photo-graph [...], and the negative number" (Sarah Weidner, Interview).

Abgebildete Personen wurden, sofern bekannt, mit Namen genannt, um sie aus der Anonymität herauszuholen und sie nicht als exemplarisches Beispiel, als Stereotyp, darzustellen, wie es leider sonst oft der Fall war und ist. In vielen Büchern besteht die Bildunterschrift nur aus "'Dana'-Mann" oder " -Frau"; mit der im Handbook an-gestrebten umfangreichen Dokumentation wurden daraus historische Persönlichkei-ten, "it is not a generical image of ... [a Dana] anymore" (Sarah Weidner, Interview).

Überhaupt sind die Bildleisten auf Grund der umfangreichen Dokumentation im Handbook umfangreicher als in anderen Publikationen und Weidner hatte die Hoff-nung, daß in Zukunft auch andere Publikationen umfangreichere und genauere Do-kumentationen aufweisen würden.

Manche Bildunterschriften erforderten viel und langwierige Forschung, andere konnte sie an Hand der Informationen von Autoren oder aus dem jeweiligen Archiv zusammenstellen, die sie zuvor auf Richtigkeit überprüfte:

"In general, you take the information that you get from the repository that sup-plied you the picture, like the ... [Wood] Museum. And you do as much checking as you can to make sure that that's accurate. But then you usually go with the information that came from the supplying repository." (Interview Sarah Weidner).

Aus einzelnen kleinen Bruchstücken konnte sich nach und nach eine eigen-ständige Geschichte ergeben, die nur noch indirekt Bezug zum Text des Kapitels hatte. Nicht auf alle Illustrationen wurde im Text explizit eingegangen; sie bildeten, so Weidner, "eine ergänzende Dokumentation" (additional documentation), die sich aus der Arbeit der Handbook-Mitarbeiter ergab, z.B. über historische Kleidung oder die Arbeit als Viehzüchter.

Ein anderer Teil der Ergänzungen bestand aus Informationen zu und Bildern von Gegenständen, die von einer Gruppe gefertigt worden waren. Der oder die Artifact Researcher (die Stelle war während meiner Aufenthaltszeit vakant), trug Informatio-nen über materielle Kulturprodukte einer Gruppe zusammen und ließ, unter Um-ständen, zur besseren Dokumentation Fotos davon anfertigen.

Aufgabe der Scientific Illustrator Martha Crawford war es, die zur Veröffentli-chung vorgesehenen Fotografien aufzuarbeiten, d.h. auf Aufnahmen älteren Datums Staubflecke und Kratzer zu retuschieren und unter Weglassung unbedeutender De-tails einen kleineren Bildausschnitt zur Veröffentlichung auszuwählen. Welche Bilder überhaupt ins Handbook

Von Martha Crawford wurde das Illustrations-Material auf Veröffentlichungsgrös-se gebracht, je nachdem, ob das jeweilige Element (Bild, Zeichnung oder Karte) die Größe einer ganzen, halben oder viertel Seite haben würde:

aufgenommen wurden, wurde in der Regel kapitelweise durch den oder die Volume Editor sowie aus dem Handbook-Office durch die Illu-stration Researcher (Sarah Weidner), die Scientific Illustrator (Martha Crawford) und den oder die Artifact Researcher, selten noch durch die Managing Editor (Deborah Ruben) festgelegt. Dabei konnten auch bereits mit Bildunterschriften versehene Fotos wieder aussortiert werden.

"I take an overall look at everything and decide ... about how much room they will take. ... Is it too much, or is it too little? If we can afford to pump it up a little bit, I tell ... [Sarah] ... and she may have something else we can bring in" (Martha Crawford, Interview).

Vielfach fanden sich Zeichnungen in den Handbook-Bänden, die ebenfalls von Martha Crawford hergestellt wurden. Zeichnungen waren immer dann notwendig, wenn es um die Darstellung von Details ging, die auf einem Foto nicht deutlich ge-nug erscheinen würden, wie z.B. die Körperbemalung auf alten Bildquellen, die Un-terschiede zwischen gefundenen Pfeilspitzen in archäologischen Kapiteln oder Boote oder Haustypen in Kapiteln zu materiellen Kulturprodukten. Diese

Zeichnun-gen wurden entweder von den Autoren oder von Mitarbeitern im Handbook-Büro angeregt. Detaillierte Zeichnungen konnten bis zu drei Monate Zeit in Anspruch nehmen, da die Illustratorin sich intensiv mit den Gegenständen beschäftigte, um z.B. deren Funktionsweisen verstehen und die relevanten Details hervorheben zu können. Wurden mehrere Gegenstände in einer Zeichnung abgebildet, wie z.B.

Pfeilspitzen, wurden alle im gleichen Maßstab gezeichnet, um die Größenverhält-nisse zu dokumentieren:

"[I]f I have a page of thirty or fourty ... projectile points, I'm probably working from eight or ten photographs. All [points are of] different sizes, so the first thing I have to do is calculate. I want everything to be relative scale, so I have to calcu-late how big each one should be." (Martha Crawford, Interview).

Neben einer Übersichtskarte zu der in einem Handbook-Band bearbeiteten Re-gion und einer Karte mit den in dieser ReRe-gion lebenden Gruppen gab es zu jedem der tribal chapters mindestens eine Karte, die das Territorium der jeweiligen Gruppe zeigte. Ken Clinton als Kartograph erstellte diese Karten, auf denen weiterhin alle im Text vorkommenden geographischen Angaben eingezeichnet wurden, um Benutzern die Möglichkeit zu geben, das Geschriebene auf einer Karte nachvollziehen zu kön-nen. Er setzte gelieferte Vorlagen in das im Handbook benutzte Format um und überprüfte alle geographischen Angaben in den Texten, z.B. ob Namen richtig ge-schrieben waren und angegebene Richtungsverläufe von Flüssen und Höhenzügen stimmten. Gelegentlich wurden in einem Manuskript Flüsse genannt, die in moder-nen Karten gar nicht zu existieren schiemoder-nen; erst intensives Nachforschen brachte zu Tage, daß der in historischen Quellen genutzte Name seit langer Zeit nicht mehr gebräuchlich war. Seine Tätigkeit war daher in geringerem Maß kontrollierend und überwiegend ergänzend. Für die älteren Handbook

Nach Abschluß der Arbeiten in der Handbook-Redaktion ging das überarbeitete Manuskript mit allen Ergänzungen zurück an den Autor, der nun drei Wochen Zeit hatte, die überarbeitete Version zu prüfen: das "Three-Week-Home-Trial" mit der (aus der kirchlichen Trauung übernommenen) Aufforderung: "Speak now or forever hold our peace". Gab es Einwände gegen Änderungen, was laut Auskunft der Handbook-Mitarbeiter selten vorkam, bearbeitete die Redaktion diese nach Rück-sprache mit dem oder der Volume Editor. Gab es keine Bedenken, wurde das jetzt fertige Manuskript bis zur Drucklegung aufbewahrt, ohne daß noch etwas daran ge-ändert wurde. Abbildung 1 illustriert den Bearbeitungsvorgang.

-Ausgaben waren alle Karten noch mit manuellen Einritzungen (scribe codes) hergestellt worden, ab 1993 sollte die Druckvorlagenherstellung der Karten dann mit Hilfe des Computers geschehen.

VOLUME EDITOR liest PEER REVIEW PEER REVIEW

ARTIKEL WERDEN VON MITARBEI-TERN GELESEN UND ÜBERARBEITET, ZIEL: HOMOGENITÄT DES BANDES

HANDBOOK - OFFICE

ARTIKEL ANGENOMMEN:

"A"CCEPTED

-THE BIG "A"-WORD

ZURÜCK AN AUTOR AUTOR MIT ÄNDERUNGEN

NICHT EINVERSTANDEN

ERARBEITEN DER SYNONYME AUSWAHL DER PHOTOS ERSTELLEN DER ZEICHNUNGEN ERSTELLEN DER KARTEN

ARTIKEL BIS ZUR DRUCKLEGUNG WEGGESCHLOSSEN AUTOR EINVERSTANDEN ÜBERARBEITETER

ARTIKEL

AUTOR "THREE WEEK HOME - TRIAL"

ÜBERPRÜFUNGEN

OB DAS THEMA EIN- GEHALTEN WURDE ZITATE UND BIBLIOGRAPHIE

ERGÄNZUNGEN

EINHEITL. SCHREIB- WEISE VON NAMEN UND BEGRIFFEN

AUTOR überarb. Artikel AUTOR schreibt Artikel

VOL. EDITOR akzept.

GEN. EDITOR akzept.

Änderungswünsche

UNSTIMMIGKEITEN IM UND ZWISCHEN TEXTEN; AKTUALIT.

Abbildung 1: Bearbeitungsdurchgang eines Handbook-Artikels