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Energie-, Wasser-, Abwassergesellschaft Geiseltal mbH

Ver- und Entsorgung

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d) Geschäftsentwicklung aa) Bilanzdaten

2012 2011 2010

Verände-rungen

2012 zu 2011

Aktiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Anlagevermögen 3.847 79 4.108 82 3.571 75 -261 -6

Umlaufvermögen 974 20 658 13 859 18 316 48

Rechnungsabgrenzungsposten 17 0 20 1 27 1 -3 -15

Aktive latente Steuern 50 1 213 4 288 6 -163 -77

Bilanzsumme 4.888 100 4.999 100 4.745 100 -111 -2

Passiva T€ % T€ % T€ % T€ %

Eigenkapital 1.256 26 817 16 602 13 439 54

Sonderposten für Investitions- und Baukostenzuschüsse

115 2 134 3 168 3 -19 -14

Rückstellungen 246 5 197 4 221 5 49 25

Verbindlichkeiten 3.271 67 3.850 77 3.754 79 -579 -15

Rechnungsabgrenzungsposten 0 0 1 0 -1 -100

Bilanzsumme 4.888 100 4.999 100 4.745 100 -111 -2

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bb) GuV

2012 2011 2010

T€ T€ T€

Umsatzerlöse 5.103 4.772 3.370

andere aktivierte Eigenleistungen 5 48 48

sonstige betriebliche Erträge 126 128 191

Materialaufwand 1.081 1.170 1.670

Personalaufwand 1.748 1.718 1.807

Abschreibungen 426 491 460

sonstige betriebliche Aufwendungen 1.192 1.043 805

Erträge aus Beteiligungen 26

sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 0 1 1

Zinsen und ähnliche Aufwendungen 171 227 96

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 616 300 -1.202

außerordentliche Aufwendungen 109

außerordentliches Ergebnis -109

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 164 77 -347

sonstige Steuern 13 9 10

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag 439 214 -974

Bilanzgewinn/Bilanzverlust 439 214 -974

cc) Kennzahlen zur Ertragslage

2012 2011 2010 Angaben in

Umsatzrentabilität: 8,60 4,49 -28,91 %

Eigenkapitalrentabilität: 53,77 35,61 -61,80 %

Cash-Flow: 865 706 -514 T€

Gesamtleistung je Mitarbeiter: 93 87 62 T€

Personalaufwandsquote: 33,40 34,71 50,06 %

dd) Kennzahlen zur Vermögens- und Kapitalstruktur

31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 Angaben in

Sachanlagenintensität: 76,53 82,11 74,41 %

Eigenkapitalquote: 25,69 16,34 12,69 %

Fremdkapitalquote: 74,31 83,66 87,31 %

ee) Leistungsdaten

31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 Angaben in

Absatz Fernwärme 18,7 18,9 21,5 GWh

Absatz Strom .

. .

18,4 18,1 13,2 GWh

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e) Lagebericht

1. Allgemeiner Geschäftsverlauf

Die Geschäftsfelder der Energie-, Wasser-, Abwassergesellschaft Geiseltal mbH (EWAG) blieben im Jahr 2012 unverändert.

Die EWAG erzeugt Wärme und stellt diese über Fernwärmenetze in den Städten Braunsbedra (einschl. Ortsteil Großkayna) und Mücheln ihren Kunden zur Verfügung. Die Wärme wird in einem Heizkraftwerk (Anlage Grubenweg, Braunsbedra) und drei Wärmeerzeugungsanlagen (Großkayna, Mücheln, Atlantis-Center Braunsbedra) durch die thermische Verwertung von Ersatzbrennstoffen (EBS), Holzhackschnitzeln und Heizöl erzeugt.

Der im Heizkraftwerk Grubenweg und im Kraftwerk Geiseltalstraße (VKH) erzeugte Strom wird in das Netz der MITNETZ Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH eingespeist. Der unter Abzug der Eigenverbräuche der beiden Kraftwerksanlagen und der übrigen EWAG-Betriebsanlagen verbleibende Strom wird vermarktet.

Dies erfolgte bis 31.07.2012 börsenorientiert. Durch den Abschluss des Liefervertrages zum 01.08.2012 mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) AöR konnten wesentlich bessere Konditionen erreicht werden. Außerdem verbessert der abgeschlossene Vertrag die Planbarkeit des Energieabsatzes. Ein geringer Teil der erzeugten Elektroenergie wird zur Versorgung privater und gewerblicher Abnehmer genutzt.

Die Lagerung und thermische Verwertung von Ersatzbrennstoffen (EBS) ist gesetzlich reglementiert (Bundes-Immissionsschutzgesetz – BImSchG) . Die entsprechende Genehmigung für das Heizkraftwerk Grubenweg gilt ab dem 1. April 2011 (Beginn der Erprobungsphase) nach einer Umrüstung der Anlage in den Jahren 2010 und 2011. Laut Genehmigungsbescheid des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt waren im Heizkraftwerk Grubenweg im Jahr 2012 sechs Einzelmessungen für diskontinuierlich zu messende Emissionsgrenzwerte durchzuführen. Neben der grundsätzlichen Einhaltung der Grenzwerte bei der kontinuierlichen Emissionsmessung konnten auch die 6 Einzelmessungen mit positiven Ergebnissen abgeschlossen werden.

Grundsätzlich ist einzuschätzen, dass durch die Umrüstung der Anlage Grubenweg zur thermischen Verwertung von Ersatzbrennstoffen (EBS) eine Stabilisierung des Kraftwerksbetriebes erreicht wurde.

Das Kraftwerk Geiseltalstraße (VKH) lief ebenfalls unter normalen Betriebsbedingungen. Die Verfügbarkeit der Kraftwerksanlage ist nach wie vor nicht befriedigend. Dies ist bekannter Weise mit dem Nachteil der Existenz nur einer Linie zur Energieerzeugung zu begründen.

Die Wärmeerzeugungs- und –verteilungsanlagen in Großkayna, Mücheln und Braunsbedra (Atlantis) liefen unter normalen Betriebsbedingungen im Wesentlichen störungsfrei, so dass die Versorgung unserer Kunden jederzeit sichergestellt war.

Der Bereich Wasserversorgung arbeitet ebenfalls stabil und ohne größere Störungen. Im Bereich der Stadt Mücheln, OT Langeneichstädt, wurden in Zusammenarbeit mit der Stadt Mücheln umfangreiche Maßnahmen am Versorgungsnetz zur Stabilisierung der Versorgung im Bereich Florian-Geyer-Siedlung realisiert.

Für das Jahr 2012 war die EWAG erstmals von den Folgen des „Wasser-Cent“ betroffen.

Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Umfang der betrieblichen Instandhaltung erweitert werden. Hier sind auch für das Folgejahr umfängliche Maßnahmen notwendig.

2. Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 2.1 Ertragslage

Die EWAG hat im Geschäftsjahr 2012 einen Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 439 (Vorjahr: TEUR 214) erwirtschaftet. Hierbei haben sich die Umsatzerlöse um TEUR 331 erhöht. Die Materialaufwendungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 89 verringert. Die Bruttomarge als Überschuss der Betriebsleistung (Umsatzerlöse, aktivierte Eigenleistungen und sonstige betriebliche Erträge) über die Materialaufwendungen hat sich von TEUR 3.778 um TEUR 375 auf TEUR 4.153 erhöht.

Die Erhöhung der Umsatzerlöse resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Erlöse aus dem Stromverkauf um TEUR 92 sowie der Erlöse aus der Verwertung von Ersatzbrennstoffen um TEUR 267. Die Erlöse aus Fernwärme haben sich um TEUR 13 verringert.

Die Verringerung des Materialaufwandes ist hauptsächlich auf den Ersatz des Brennstoffes Holz durch den Einsatz von Ersatzbrennstoffen im Heizwerk Braunsbedra zurückzuführen. Dadurch konnten die Aufwendungen für den Brennstoff Holz von TEUR 386 um TEUR 300 auf TEUR 86 verringert werden.

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Dieser Entwicklung stehen nach der Umrüstung nach 17. BImSchV des Heizkraftwerks in Braunsbedra eine Erhöhung der Aufwendungen für Hilfsstoffe (Einsatz von Sorbalit) um TEUR 23 sowie der sonstigen Fremdleistungen (Entsorgung von Rost- und Filteraschen) um TEUR 77 gegenüber.

Die Erhöhung der Aufwendungen für den Strombezug ist mit der Erhöhung der gesetzlichen Abgaben und Steuern sowie höheren Netznutzungsentgelte der Netzbetreiber verbunden.

Die Erhöhung des Personalaufwandes um TEUR 30 begründet sich durch Lohn- und Gehaltsanpassungen, höhere Schichtzuschläge sowie durch Zahlungen von Leistungsprämien.

Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um TEUR 150 ist weitestgehend auf die Erhöhung der Aufwendungen für Reparaturen und Instandhaltungen sowie auf die Erhöhung der Fahrzeugkosten zurückzuführen.

Durch ein stetiges Finanzmanagement in Verbindung mit der Entwicklung auf den Finanzmärkten konnten die Zinsen um TEUR 56 gesenkt werden.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten weitestgehend latente Steuer in Höhe von TEUR 163, die sich im Wesentlichen aus der Bilanzierung aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge ergeben.

2.2 Finanzlage

Trotz Verringerung des Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit von TEUR 1.015 im Vorjahr um TEUR 338 auf TEUR 677 hat sich die Finanzlage weiterhin stabilisiert. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist durch die Mittelbindung in den kurzfristigen Forderungen belastet. Es wurden Auszahlungen für Investitionen sowie die Tilgung von Finanzkrediten von TEUR 712 vorgenommen.

Die Kontokorrentlinien wurden um TEUR 300 verringert. Zum Bilanzstichtag waren offene Kontokorrentlinien von TEUR 360 verfügbar.

Die weiteren Kontokorrentkredite sollen durch die in den folgenden Geschäftsjahren erwarteten positiven Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit zurückgeführt werden.

2.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme der EWAG hat sich im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 4.999 auf TEUR 4.888 verringert. Diese Minderung der Bilanzsumme ist vor allem auf das Anlagevermögen zurückzuführen. Den Zugängen zum Anlagevermögen von TEUR 201 stehen Anlagenabgänge von TEUR 36 sowie Abschreibungen auf Sachanlagen von TEUR 426 gegenüber.

Das Umlaufvermögen hat sich um TEUR 316 (ursächlich durch Forderungen aus dem Stromverkauf sowie Forderungen aus Brennstofflieferungen) erhöht.

Die liquiden Mittel sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert.

Die im Geschäftsjahr 2011 bilanzierten aktiven latenten Steuern haben sich um TEUR 163 verringert. Die aktiven latenten Steuern betreffen insbesondere zukünftige steuerliche Vorteile aus Verlustvorträgen. Diese Verlustvorträge werden nach der Planungsrechnung der EWAG im Geschäftsjahr 2013 vollständig verbraucht werden.

Durch den erwirtschafteten Jahresüberschuss erhöhte sich das Eigenkapital um TEUR 439.

Der Bestand des Sonderpostens hat sich um TEUR 19 verringert. Den Zuführungen in Höhe von TEUR 15 stehen Auflösungen in Höhe von TEUR 34 gegenüber.

Die Erhöhung der Rückstellungen um TEUR 49 begründet sich wesentlich durch die Einstellung von Rückstellungen für unterlassene Reparaturen im Kraftwerk Grubenweg.

Die Verbindlichkeiten haben sich um TEUR 579 verringert. Diese Verringerung ist auf die Minderung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um TEUR 541 sowie und die Minderung der sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 31 zurückzuführen.

3. Investitionen

Die Investitionen zur Umrüstung des Heizkraftwerkes Grubenweg zur 17. BImSchV-Anlage wurden durch Einzelmessungen (siehe Erläuterungen zum allgemeinen Geschäftsverlauf) auch formell abgeschlossen.

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Im Rahmen von geplanten Ersatzinvestitionen wurden vier Fernwärme-Hausanschlussstationen unserer Kunden Geiseltaler Wohnungsgesellschaft mbH und Wohnungsgenossenschaft Kohle Geiseltal e.G. mit modernen und energieeffizienten Bauteilen umgerüstet. Diese Umrüstung wird bis in 2013 kontinuierlich fortgesetzt.

4. Entwicklung nach dem 31. Dezember 2012

In den ersten beiden Monaten des Geschäftsjahres 2013 war eine Verknappung des Angebotes an Ersatzbrennstoffen (EBS) zu verzeichnen, die bei der Planung für das Jahr 2013 nicht vorauszusehen war.

In dieser Situation musste auf Material zurückgegriffen werden, das für eine thermische Verwertung in den Anlagen nur bedingt geeignet war. Auch mit erhöhten personellem Aufwand konnten die geplanten Mengen an Elektroenergie nicht realisiert werden. Erschwert wurde die Situation bei der Stromerzeugung dadurch, dass die Dampferzeuger 8 und 5 durch zwei in diesem Umfang nicht geplante Reparaturen nicht vollständig zur Verfügung standen.

Ab März 2013 standen Ersatzbrennstoffe (EBS) in der erforderlichen Qualität wieder zur Verfügung, sodass sich die Situation in den Erzeugeranlagen wieder stabilisierte.

Kompensiert wurden diese negativen Tendenzen durch die Verminderung des Materialaufwandes und der Betrieblichen Aufwendungen.

5. Risikobericht

Die Ver- und Entsorgungsbedingungen sind momentan als stabil einzuschätzen.

Die Entwicklung der Entgelte für die Entsorgung von Ersatzbrennstoffen (EBS) war zuletzt tendenziell fallend. Momentan kann die EWAG ca. 30,- €/t EBS erlösen. Die Kosten für die Deponierung von Filteraschen konnte durch die Nutzung neuer Entsorgungswege auf 117 €/t reduziert werden.

Durch den Abschluss des Liefervertrages für Elektroenergie mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) AöR sind die Erlöse für eingespeiste Elektroenergie als stabil anzusehen.

6. Prognosebericht

Für die Geschäftsjahre 2013 und 2014 erwartet die Geschäftsführung eine weitere Stabilisierung der Finanz- und Ertragslage.

Inwieweit für 2013 das in der Planungsrechnung avisierte Ergebnis vor Steuer von ca. 0,5 Mio. € wegen der oben genannten veränderten Marktbedingungen für Ersatzbrennstoffe (EBS) zu realisieren ist, kann momentan nicht endgültig bewertet werden.

Für das Geschäftsjahr 2014 wird ein Ergebnis vor Steuer von 0,4 Mio. € erwartet.

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