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Energie: Erzeugung und Verbrauch

Im Dokument NÖ Klimaprogramm: (Seite 35-38)

Die Versorgung der Gesellschaft mit leistbarer Energie wird eines der wichtigsten Themen der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein. Wir brauchen dafür eine Energie-wende, vor allem eine Energiewende in den Köpfen der Menschen.

Die Energiewende in den Köpfen erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen und bei allen Generationen. Der Preis für Energie spielt nach wie vor oft eine untergeordnete Rolle, Investitionen in Einsparmaßnahmen sind ökonomisch nicht immer darstellbar und trotzdem notwendig. Durch Aufklärungs- und Beratungskampagnen werden Lösungen angeboten und zu Investitionen motiviert. Mit langjährigen Kampagnen ist es gelungen, erste Erfolge im Bewusstsein der Menschen zu verbuchen. Nichts-destotrotz: Das Thema Energie und der verantwortungsvolle Umgang damit muss von den Pflichtschulen bis zu den höheren Schulen, von den Berufsschulen bis hin zu den universitären Ausbildungen noch viel besser verankert werden.

Beratungsangebote werden bereits jetzt sehr gut angenommen und viele Maßnah-men wurden in den letzten Jahren bereits umgesetzt. Vor allem im Bereich Wohn-bau ist es gelungen, einen vorbildlichen Standard im NeuWohn-bau zu schaffen und die Sanierungsquoten deutlich anzuheben. Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Solarwärme, Biomasse und Umweltwärme hat sich in kurzer Zeit vervielfacht.

Niederösterreich hat hervorragende Voraussetzungen bei der Gestaltung der eige-nen Energiezukunft. Die Donau und ihre zahlreichen Nebenflüsse erzeugen verläss-lich einen großen Anteil Strom, die windbegünstigten Lagen im Osten sind prädes-tiniert zur Errichtung von Windkraftanlagen und die enormen agrarischen Flächen und Wälder stellen große Mengen an Biomasse zur Verfügung. Diese idealen Vor -aussetzungen gilt es in Zukunft verstärkt zu nutzen.

In Niederösterreich wird bereits ein Großteil des elektrischen Stromes aus erneuer-baren Quellen gedeckt. Mit Wasserkraft, Windenergie, Biomasse und Biogasanlagen wird bereits jetzt 89% des Stromverbrauches erzeugt. Bis zum Jahr 2015 soll die-ser Anteil durch einen konsequenten weiteren Ausbau von Ökostromanlagen und durch Effizienzmaßnahmen auf 100% gesteigert werden.

Kurzbeschreibung der Handlungsfelder

Handlungsfeld 1: Erneuerbare Energie und Ökostromanlagen

Trotz bundeseinheitlicher Förderregime für Ökostromanlagen ist es in Nieder-österreich in allen Bereichen gelungen, deutlich überdurchschnittliche Produk-tionszahlen zu erreichen. Durch Beratungsprogramme, gezielte Zusatzförderungen und schnelle Genehmigungsverfahren können Umsetzungen deutlich beschleu-nigt werden. Die koordinierten Vorgehensweisen sollen in allen Bereichen weiter-geführt und nach Möglichkeit verbessert werden.

Handlungsfeld 2: Energieeffizienz und Gemeinden

Energieeffizienz, der sparsamst mögliche Umgang mit Energie ist der Schlüssel für die Zukunft. Energieeffizienz kann nur in Teilbereichen verordnet werden, Ener-gieeffizienz muss von allen gelebt werden. Gemeinden können eine sehr wichtige Rolle an multiplizierender Stelle einnehmen. Engagierte Gemeinden übernehmen eine wichtige Rolle bei der notwendigen Energiewende in den Köpfen.

Frage: Die Windräder beeinflussen das Landschaftsbild markant – gibt es nicht ausreichend Alternativen, so dass man sich diese sparen könnte?

Antwort: Für die Erreichung der künftigen Energieziele werden alle Erneuerbaren Quellen gebraucht. Erdöl, Gas und Kohle sind definitiv endliche Rohstoffe und gehen zur Neige. Nach wie vor besteht eine enorme Abhängig-keit von diesen Energieträgern, es muss alles unternommen werden, diese Ab-hängigkeiten zu reduzieren. Windkraft ist aus heutiger Sicht die günstigste Alternative bei der Stromerzeugung.

Frage: Gibt es überhaupt genug Biomasse für eine flächendeckende Versorgung?

Antwort: Mit Holz und anderen Pflanzen allein können wir unseren heutigen Energiebedarf nicht decken. Scheit-holz, Hackgut und Pellets haben sich in den letzten Jahren zu sehr wichtigen Energieträgern für die Raumwärmesorgung entwickelt. Nach wie vor ver-braucht unser Gebäudebestand durch fehlende Wärmedämmung jedoch zu viel Energie. Das vordringlichste Ziel kann daher nur eine deutliche Senkung des Verbrauches sein, dann ist auch genug Biomasse vorhanden.

Prognose Stromerzeugung in Niederösterreich (TJ)

Kohle Erdgas Biogas Biomasse Pv

Wind Wasserkraft Kleinwasserkraft Energetischer Endverbrauch

1988 1990 1992 19961994 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020

60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0

Handlungsfeld 3: Energieförderinstrumente

Durch Beratung und Förderung setzt die öff entliche Hand gezielt Anreize, um die Energieeffi zienz der niederösterreichischen Unternehmen zu optimieren. Es geht in diesem Bereich neben der allgemeinen Bewusstseinsbildung vor allem darum, das Unterstützungsangebot bekannter zu machen und so den Nutzungsgrad zu erhöhen, die Beratungs- und Förderinstrumente zu optimieren bzw. deren Eff ekte entsprechend zu dokumentieren.

Überblick über die Maßnahmen im Bereich

Der Bereich „Energieerzeugung und -verbrauch“ beinhaltet 57 Instrumente des Klimaprogramms 2009–2012. Im Jahr 2009 wurden 5 Instrumente abgeschlossen.

Bei der Hälfte der Instrumente fi nden Umsetzungsaktivitäten statt.

Etwa 40% der Instrumente sind Projekten zuzuordnen. Je etwa 30% fallen unter Förderungen bzw. Bildungsprogramme.

Im Rahmen des Klimaprogramms soll fast die Hälfte der Instrumente das konkrete Durchführungsstadium (Realisierung) erreichen. Rund 40% der Instrumente in die-sem Bereich entfallen auf Projekte mit Reduktionseff ekten.

„Energieerzeugung und -verbrauch“ – Art der Instrumente <Status 2009>

„Energieerzeugung und -verbrauch“ – Handlungsstufe <Status 2009>

0 5 10 15 20 25

Gesetz Förderung Projekt

Bildung 8 6 1

11 11 2

3 12 2

1 0

Nicht Begonnen Begonnen Umgesetzt

0 5 10 15 20 25 30

Prüfung Konzept Realisierung

Reduktionseffekt 10 10 3

11 15 1

2 4 1

0

Nicht Begonnen Begonnen Umgesetzt Realisierung mit

ENERGIEERZEUGUNG UND VERBRAUCH

Handlungsfeld Erneuerbare Energie und Ökostromanlagen

Einige Jahre nach dem ersten Ölpreisschock wurden in Niederösterreich die ersten kommunalen Heizwerke errichtet. Die Pioniere dieser Zeit ermöglichten es hei-mischen Firmen, hochwertige Produkte zu entwickeln. Biomassekessel aus Öster-reich sind zu einem wichtigen Exportgut für die Wirtschaft geworden. Einen ganz ähnlichen Erfolg feiern die Hersteller von solarthermischen Anlagen. Vor 20 Jahren wurden die meisten dieser Anlagen noch von engagierten Selbstbaugruppen ge-lötet. Jetzt sind große heimische Industrieunternehmen damit beschäftigt, vorwie-gend ausländische Märkte zu bedienen. Weltweit verzeichnen Windkraftwerke und Solarkraftwerke enorme Zuwachsraten. Vor wenigen Jahren noch belächelt, entwi-ckeln sich die Anteile an der Stromerzeugung in vielen Ländern schon im zweistel-ligen Prozentbereich.

Die Ziele im Handlungsfeld

Der Zubau neuer Ökostromanlagen wird vorwiegend durch bundesgesetzliche Rahmenbedingungen gesteuert. Die Tarifgestaltung in den Ökostromverord-nungen und die Laufzeiten der Unterstützung entscheiden über mögliche Investi-tionen bei neuen Kraftwerken. In Teilbereichen wird mit gezielten FörderakInvesti-tionen der weitere Ausbau unterstützt. Der weitere schonende Ausbau der Wasserkraft ist einer der Säulen – mit 300 GWh/a ökologisch ausbaubarem Potential kann bis 2020 etwa 3% des NÖ-Stroms erzeugt werden. Vor allem dem Ausbau der Windkraft und der Photovoltaik wird besonderes Augenmerk geschenkt. Photovoltaik soll in Zu-kunft zur Selbstverständlichkeit werden und das Land NÖ dabei verstärkt als Vor-bild mit eigenen Leuchtturm-Projekten hervortreten.

Für die Maßnahmen wichtige Entwicklungen 2009

Der Ausbau der Biomassefernwärme konnte 2009 kontinuierlich fortgesetzt wer-den. Viele kommunale Heizwerke wurden erfolgreich umgesetzt und mit regio-nalem Brennstoff versorgt. Durch schlechte Rahmenbedingungen kam der Ausbau von Ökostromanlagen fast vollständig zum Erliegen. Nur die Photovoltaik konnte durch die Förderbedingungen im Land Zuwächse verzeichnen.

Überblick über die Maßnahmen mit Stand Ende 2009

Umsetzungsgrad Status

2009 Maßnahmenkennzeichnung

aus dem Klimaprogramm Beteiligte Abteilung noch nicht begonnen 7 10/1-10/2, 10/8, 11/2, 14/1-14/3 RU1, RU2, RU3, RU7, WST6,

WST6-E

begonnen 7 10/3-10/7, 11/1, 14/4 F2A,B, RU3, WA2, WST3, WST6, WST6-E

umgesetzt 0

Schwerpunkte für 2010

Weiterführung der Klein-Wasserkraft Förderung und Beratung

* M10/3

Kommunikationsschwerpunkt Photovoltaik (große Veranstaltung, Kopplung

* an E-Mobilität) und Absicherung der Förderung für 2011

Energieinitiative mit Industriellenvereinigung gemeinsam umsetzen

*

Die wichtigsten Ergebnisse und Erfolge 2009

Im Dokument NÖ Klimaprogramm: (Seite 35-38)