• Keine Ergebnisse gefunden

3 Material und Methode

3.1 Untersuchungen an drei landwirtschaftlichen Unternehmungen mit

3.1.3 Vorgehensweise der Analyse

3.1.3.3 Derzeitiges Daten- und Informationsmanagement in den drei

Die Frage nach dem innerbetrieblichen Daten- und Informationsmanagement in den drei untersuchten Betrieben war eine sehr spannende Aufgabe, besonders unter dem Hintergrund der im Kapitel 2 beschriebenen rechtlichen Führungsgrößen. Auch soll die in den Betrieben bisher vorhandene Verfahrens- und Prozesspyramide mit dem entsprechenden Daten- und Informationsaustausch dargestellt werden.

Unternehmen K

Im Unternehmen K erfolgt zu Arbeitsbeginn eines jeden Tages im Aufenthaltsraum des Hofgutes eine Arbeitsbesprechung und -einteilung durch den operativen Geschäftsführer.

Jeder Mitarbeiter erhält je nach Arbeitsart genaue Anweisungen über die bevorstehende Tätigkeit. Bei dieser morgendlichen Zusammenkunft werden neben der reinen Arbeitseinteilung auch Probleme und Auffälligkeiten abgehandelter Tätigkeiten aufgegriffen und besprochen. Die weitere Kommunikation und Koordination zwischen Betriebsleitung und Mitarbeiter sowie zwischen den Mitarbeitern untereinander erfolgt mittels den auf jedem Schlepper vorhanden CB-Funkgeräten und natürlich per Mobilfunktelefon. Es werden aber auch Gespräche und Anweisungen direkt auf dem Feld vorgenommen, die auch immer dazu genutzt werden, die Arbeiten zu kontrollieren.

Die Daten und Informationen über die täglich geleisteten Arbeiten der Angestellten bekommt die Betriebsleitung mittels eines Arbeitserledigungsbogens bzw. Stundenzettels geliefert. Auf diesem Bogen muss der einzelne Mitarbeiter für jeweilige Tätigkeiten entsprechend die dafür vorgesehenen Felder ausfüllen. Neben dem Namen und dem Datum müssen Angaben zur Arbeitszeit und Arbeitsart erfolgen. Sind Maschinen im Einsatz gewesen, müssen Angaben bezüglich Zugmaschine und Gerät erfolgen. In diesem Zusammenhang ist auch eine Zuordnung zu Kostenstelle und Kostenträger vorzunehmen. Des Weiteren sind Bemerkungen zu Leistung, aufgewendeten Mitteln, Materialverbrauch, Bonitur, Urlaub und

Krankheit möglich. Zur genauen Bestimmung der aufgewendeten Mittel und der Erntemengen stehen eine Brückenwaage und eine integrierte Waage im Überladewagen zur Verfügung.

Dieser Arbeitserledigungsbogen wird von jedem Mitarbeiter täglich ausgefüllt und in ein dafür vorgesehenes Fach im Aufenthaltsraum gelegt. Nach der morgendlichen Besprechung werden die Bögen des Vortages vom Betriebsleiter eingesammelt.

Der nächste Schritt der Datenverarbeitung erfolgt im Büro. Die Angaben der Mitarbeiter werden in zeitaufwendiger Handarbeit in die Ackerschlagkartei des Betriebes überführt. Das Unternehmen K verfügt über das Softwareprogramm Agro-Net NG von der Firma Agrocom.

In der Datenbank dieser Schlagkartei befinden sich sämtliche Informationen über den Betrieb. So sind dort die Schläge, die Schlepper und Maschinen, die Mitarbeiter, Lohn und Preisgerüste, sämtliche auf dem Betrieb verwendeten Dünge- und Pflanzenschutzmittel erfasst. Neben der Schlagverwaltung als Hauptaufgabe besteht die Möglichkeit die Flurstücksverwaltung, die Pachtverwaltung, die Lagerverwaltung und die Erstellung eines Anbauplans mit dieser Software durchzuführen.

Ein weiteres Programm ist das AGRO-MAP Professional von Agrocom, das zur Flurstücks- und Flächenverwaltung eingesetzt wird. Die Daten des DGPS-Flächenvermessungsgeräts Gauss 103 werden in dieses Programm importiert und dort zu digitalen Bilddaten verarbeitet.

AGRO MAP Professional ist mit der Ackerschlagkartei Ackerdat koppelbar.

Sind alle Daten richtig in die Schlagkartei eingegeben, kann anhand dieser die Planung, Kontrolle und Dokumentation für den Betrieb vorgenommen werden.

Weitere wichtige Daten für das tägliche operative Geschäft sind Wetterinformationen und Pflanzenbauempfehlungen. Diese werden mit noch weiteren anderen Informationen via Internet, E-mail, Telefax, Telefon und Post dem Betrieb bereitgestellt.

Unternehmen S

Auch auf dem Betrieb S dient ein Datenerfassungsblatt dazu, um die Schlagkartei mit den neusten Informationen der operativen Feldarbeit anzugleichen. Die Mitarbeiter haben je nach Arbeitsauftrag neben den Standardangaben wie Name, Datum, Arbeitszeit, Angaben zu machen zu Std/Ak, Schlepper, Schl.Std., Maschine, Betrieb, Schläge, Fläche/ha und Bemerkungen zu Mitteln und Aufwandmengen.

Eine gemeinsame Arbeitsbesprechung zu Beginn eines Arbeitstages wird nur dann vorgenommen, wenn keine fortlaufenden Arbeiten auf dem Plan stehen. Ansonsten wird die Einteilung der Mitarbeiter über das Mobiltelefon vorgenommen.

Das Datenmaterial von den Erfassungsblättern über die geleisteten Arbeiten der Mitarbeiter wird nun nach Kontrolle auf Fehler in die Ackerschlagkartei per Hand eingegeben. Der Betrieb arbeitet erst seit kurzer Zeit mit der Ackerschlagkartei Agro Cat von Agrar Office. Mit

dieser Schlagkartei ist ein schlagspezifisches Datenmanagement durch die Eingabe der Betriebsdaten, Aufwandmengen und vorgenommenen Bearbeitungsschritte möglich. Des weiteren kann mit der Ackerschlagkartei die Flurstücksverwaltung, der Nutzungsnachweis für die Flächenanträge sowie das Pachtmanagement durchgeführt werden. Aber die letztgenannten Nutzungsmöglichkeiten befinden sich derzeit erst im Aufbau, so dass hieraus noch keine konkreten Informationen gewonnen werden können. Zusätzlich zu der Nutzung der Ackerschlagkartei und den Datenerfassungsbögen werden alle vorgenommenen Tätigkeiten je Schlag, mit Datum, Aufwandmengen und sonstigen Angaben in einem Schlagbuch handschriftlich dokumentiert. Auf Grundlage dieses Buches kann man auf die letzten Anbaujahre schlagspezifisch zurückblicken.

Unternehmen W

Das landwirtschaftliche Unternehmen W, das außerhalb der Getreideernte nur zwei festangestellte Mitarbeiter beschäftigt hat, nutzt keine Datenerfassungsbögen. Die Informationen über die geleisteten Arbeiten und aufgewendeten Mittel werden weitestgehend direkt aus dem Kopf heraus vom Betriebsleiter in die Schlagkartei importiert. Auch besteht auf dem Betrieb nicht die Möglichkeit Erntemengen zu erfassen, da weder eine Brückenwaage vorhanden ist, noch die Mähdrescher mit Ertragskartierung ausgestattet sind.

Für das Datenmanagement hofft der Betriebsleiter, dass es bald Softwarelösungen für den auf dem Betrieb vorhandenen Pocket PC zu erwerben gibt, damit die Mitarbeiter direkt auf dem Schlepper die jeweiligen Eintragungen zu den abgehandelten Arbeiten vornehmen können.

Die Arbeitseinteilung erfolgt am Morgen zu Arbeitsbeginn, indem die Mitarbeiter genaue Instruktionen über die anstehenden Arbeiten erhalten. Außerdem wird die Kommunikation durch das gemeinschaftliche Mittagessen auf der Hofstelle gefördert.

Das Unternehmen W arbeitet, wie auch der Betrieb S, mit der Ackerschlagkartei Agro Cat von Agrar Office. Im Unterschied zum Betrieb S werden von Betrieb W alle wesentlichen Funktionen des Programms schon über einen längeren Zeitraum sicher angewandt.

Wie man an diesen Ausführungen erkennen kann, gibt es auf flächenmäßig fast gleich erscheinenden Betrieben doch deutliche Unterschiede im Hinblick auf das Daten- und Informationsmanagement. Besonders unter Beachtung der zu erfüllenden rechtlichen Führungsgrößen ist es erforderlich, die Art und Weise der Datensammlung in landwirtschaftlichen Betrieben zu optimieren.

Auch unter dem Aspekt einer Zusammenlegung von Betrieben oder Teilen der Arbeitserledigung, wie sie in diesen drei Betrieben diskutiert wird, ist eine automatisierte Datenerfassung zwingend erforderlich.