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Apokryphen: Les miracles de Jésus

Im Dokument in der Philosophischen Fakultät (Seite 51-55)

Kapitel 48: Die Rückkehr nach Galiläa

R. P. Isaïe Daïetsi veröffentlichte eine zweite Redaktion nach einem anderen

1.9. Apokryphen: Les miracles de Jésus

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Buches angegeben wurde

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. Die Rede vom angeblichen Verfasser Johannes lehnt sich an das Johannesevangelium (21,25) an, wie auch das KhevArb (Kap. 25

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), um von der Wahrheit der Erzählungen zu überzeugen. Der Evangelist Johannes schrieb, dass es auch viele andere Dinge gäbe, die Jesus getan hätte: „Sollten diese alle einzeln niedergeschrieben werden, so würde selbst die Welt für die geschriebenen Bücher nicht ausreichen.“

Der Abschreiber von diesem Werk versuchte allem Anschein nach, eine kurzgefasste alttestamentliche Vorgeschichte vor den Wundern Jesu hinzuzufügen. Die alttestamentliche Vorgeschichte umfasst vieles: Von der Schöpfung der Welt, über die Nachfahren von Adam und Eva, bis hin zu Abraham. Dieser Teil steht vor den Haupterzählungen über die Wunder Jesu. Vom ersten bis zum dritten Wunder handelt es sich um die Geschichte der Maria

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aus der Tradition des ProtevJ. Das vierte Wunder beinhaltet die Nativität Jesu. Dabei wurde der Kampf zwischen Jesus und Dämonen bildlich dargestellt. Als Jesus Christus geboren wurde, versammelten sich alle Engel und stellten sich um die Höhle auf und ordneten ihre Flügel so zueinander, das sie vom Himmel bis zur Erde reichten. Die Macht der Dämonen wurde so durch die Geburt Jesu gebrochen

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. Im fünften Wunder wird die Darstellung Jesu im Tempel erzählt

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. Die

130 Johannes als der angebliche Verfasser sagte, er habe selbst dieses Buch von den Geheimnissen, die Gott ihm gezeigt habe, geschrieben. Er habe alle Wunder erwähnt, die er gesehen hätte und die weder in seinem Evangelium, noch in den Büchern der drei Evangelisten stünden. Vgl. Grébaut 1917, Preliminaires.

131 KhevArb, Kap. 25: Der Herr Jesus vollbrachte in Ägypten sehr viele Wunder, die weder im Evangelium der Kindheit, noch im perfekten Evangelium aufgenommen wurden.

132 Das erste Wunder ist die Empfängnis Marias. Unter diesem Wunder steht die Darstellung Marias im Tempel, die Verkündigung, die Empfängnis und das Leid Marias unter der Probe vom Fluchwasser. Das zweite Wunder ist die Jungfräulichkeit Marias. Unter diesen Wundern werden die Geburt Jesu, die Prüfung für die Jungfräulichkeit von der Hebamme Salome, die Heilung der ausgetrockneten Hand Salomes erzählt und die Jungfräulichkeit Marias von Jesus bestätigt. Im dritten Wunder verherrlichte Salome Jesus.

133 Die Götzenbilder fielen in diesem Moment zusammen, sodass der Teufel keins der Idole durch seine Macht aufrechterhalten konnte. Die Armee von Satan konnte nicht gegen die Engel kämpfen, die die Höhle in Bethlehem beschützten. Satan erkundigte sich nach der Geburt von Christus bei den Hirten und bei den Alten Israels.

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Fluchterzählungen der Hl. Familie nach Ägypten und die Ereignisse auf der Flucht kommen in den sechsten und siebten Wundern Jesu vor. In den weiteren Wundererzählungen bestehen die Episoden zu einem großen Teil aus den Materialien des KhevTs.

Bei dem Hauptthema des sechsten Wunders handelt es sich um die Epiphanie und die dadurch veranlasste Flucht der Hl. Familie. Die Magierkönige sahen im Orient einen wunderbaren Stern, in dessen Mitte das Bild der Jungfrau erschien. Die Magier reisten zwei Jahre lang mit dreitausend Männern. Bei ihrer Ankunft in Jerusalem fanden sie Herodes. Danach gingen sie nach Bethlehem in die Höhle, wo das Kind lag. Sie beteten das Kind an und boten ihm Geschenke aus der Schatzhöhle: Das Gold wegen seiner Königswürde, der Weihrauch wegen seines göttlichen Priesteramtes und die Myrrhe wegen seines Todes. Die Magier kehrten auf Anweisung des Engels auf einem anderen Weg in ihr Land zurück. Die Hl. Familie floh nach Ägypten. Als Jesus Christus das Land Ägypten betrat, fielen die Götzen mitsamt ihren Erzeugnissen im Tempel der Stadt Heliopolis um.

In der siebten Wundererzählung wird über die Rückkehr aus Ägypten und über die Episode mit den drei Räubern (Tetos, Darkes und Gamhour) berichtet. Ein Engel des Herrn erschien Joseph in Ägypten. Er gab ihm die Anweisung, dass er das Kind und seine Mutter nehmen und nach Palästina zurückkehren soll. Als sie sich auf ihren Weg machten, gelangten sie in eine Wüste, in dem sich die besagten Räuber aufhielten. Diese Räuber waren begeistert, als sie die Hl. Familie sahen. Ein Räuber sagte zum anderen, dass er auf die Hl. Familie zugehen würde, um ihnen ihre Güter abzunehmen. Der Räuber Tetos war aber zu der Hl. Familie freundlich und lief vor ihnen her, um sie zu

134 Der Greis Simeon empfing das Kind Jesus in seinen Armen, dankte Gott und prophezeite. Als Satan Simeon reden hörte, war er bestürzt.

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begleiten. Während er sie begleitete, zerbrach sein Degen. Das Jesuskind machte die Stücke des Degens wieder ganz. Nachdem Tetos das Wunder des zerbrochenen Degens sah, legte er sein Glaubensbekenntnis an Jesus ab. Ihm wurde von Jesus versprochen, dass er Adam im Paradies vorangehen wird. Aber ein anderer Räuber Darkes wollte das ewige Leben nicht mit Tetos teilen, weil er die Geschichte vom Herrn und Gott nicht glaubte. Gamhour, der Anführer der Räuber bestätigte, dass dieses Kind der tatsächliche Christus, der Retter der Welt, sei als er davon erfuhr. Joseph führte das Kind und seine Mutter in die Stadt Nazareths. Die Wundergeschichten enthalten folgende Erzählungen:

Im sechsten Wunder: Die Flucht nach Ägypten

Der Sturz der Götzenbilder in Heliopolis Im siebten Wunder: Die Begegnung mit den Räubern

Die Rückkehr nach Nazareth

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